Ende März hatte die Sozialistische Initiative Berlin (damals noch mit dem Zusatz: „-Schöneberg“) mit ihrem Papier „Neue antikapitalistische Organisation? Neue antikapitalistische Organisation? Na endlich!“ eine – auch hier schon öfters Thema gewesene – Programm- und Organisierungsdebatte ausgelöst. Mittlerweile hat die Debatte – insbesondere durch die Beiträge des Kreises der AutorInnen eines „Bochumer Programm“-Entwurfes – deutlich an Fahrt aufgenommen.
Strittig ist im Moment insbesondere, ob das Konzept des „revolutionären Bruchs“ tatsächlich zur Grundlage der Arbeit der eventuell zu gründenden Organisation gemacht werden soll (wie in dem „Na endlich“-Papier vorgeschlagen und sogar als „unverhandelbar“ bezeichnet wurde) oder ob die Organisation auch für gradualistische Konzeptionen, die eine schrittweise Änderung der Gesellschaftsstruktur ohne revolutionären Bruch anstreben, offen sein soll, und ob das „Bochumer Programm“ in die zweitgenannte Kategorie fällt.
Meine letzten Beiträge zu diesem Thema finden sich dort:
- Für eine neue Internationale Arbeiterassoziation? Oder für einen Bund der RevolutionärInnen? (als Antwort auf Wal Buchenbergs „Kommentar: Was will das Bochumer Programm?“)
- Was spricht eigentlich gegen Lenins Parteitheorie? (als Antwort auf einen Kommentar zu meinem vorgenannten Beitrag)
und
-
Formulierungen zum revolutionären Bruch (als Antwort auf eine Warnung von Robert Schlosser davor, auf den Pinochet-Putsch in Chile gegen die linkssozialistische Allende-Regierung zu sprechen zu kommen: ein solch heikles Thema sei nicht massen-kompatibel)
sowie
schon etwas älter:
Außerdem gibt es eine Übersicht über dieses und 19 weitere Themen, die bisher strittig diskutiert wurden und weiter diskutiert werden sollen:
- K 1: Was ist überhaupt der Vorteil einer Organisation?
- K 2: Exklusiver oder vorrangiger Antikapitalismus? Oder aber: Umfassende Revolutionierung aller Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse?
- K 3: Verhältnis zur Linkspartei
- K 4: Bündnispolitik („Aktionseinheit“ – „Einheitsfront“)
- K 5.a): Lageanalyse – Wessen Krise?
- K 5.b): Lageanalyse – Die Volksbewegungen im Mittelmeerraum
- K 5.c): Lageanalyse – Steht der Sozialismus auf der Tagesordnung?
- K 6.a): Strategien – Suche nach einem industriellen „Kern der Arbeiterklasse“? Oder Kampf für die Einheit der Lohnabhängigen?
- K 6.b): Strategien – Gradualismus oder revolutionäre Politik?
- K 6.c): Strategien – Gewaltfrage und Repressionsgefahr
- K 6.d): Anarchistische und/oder marxistische Strategie?
- K 7.a): Org.Charakter – Netzwerk – Partei – Organisation
- K 7.b): Org.charakter – AktivistInnen- oder Karteileichen-Organisation?
- K 7.c): Org.charakter – Nicht-klandestin oder halb-klandestin?
- K 7.d): Org.charakter – „entschiedenster, immer weitertreibender Teil“ DER oder Servieeinrichtung FÜR sozialen Bewegungen?
- K 7.e): Org.charakter – innerorganisatorische Demokratie
- K 8.a): Reizwörter – „Antideutsche“ – „Antiimperialisten“
- K 8.b): Reizwörter – Stalin
- K 8.c): Reizwörter – Diktatur des Proletariats
- K 8.d): Reizwörter – Kopftuch
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