Ich würde sagen: Foucault wendet sich – mit dem in den beiden vorhergehenden posts (1 und 2) angeführten Zitat aus Dispositive der Macht – auch gegen die Vorstellung, daß diejenigen, die landläufig ‚die Unterdrückten’ genannt werden, etwas ‚Natürliches’ (eine natürliche Gruppe / Art von Menschen) sind, die wegen dessen, was sie ‚natürlicherweise’ sind, unterdrückt werden – was konsequent zu Ende gedacht zu der Vorstellung führen müssen, daß es für die, die landläufig ‚die Unterdrücker’ genannt werden, am besten wäre – daß sie mit ihrer ‚Unterdrückungs’praxis erfolgreich wären –, wenn die sog. ‚Unterdrückten’ gar nicht mehr existieren würden.
Letzteres trifft aber ausschließlich auf den eliminatorischen Antisemitismus zu; für den Normalfall von Herrschaft und Ausbeutung gilt vielmehr:
++ die kapitalistische Produktionsweise benötigt, um funktionieren zu können, Lohnabhängige,
++ das patriarchale Geschlechterverhältnis benötigt, um funktionieren zu können, Frauen;
++ der Rassismus benötigt, um funktionieren zu können, Schwarze.
Dies führt wiederum zu der Schlußfolgerung,
++ daß es die herrschenden Verhältnisse sind, die die Lohnabhängigen, Frauen und Schwarzen hervorbringen (= Individuen zu Subjekte mit den genannten gesellschaftlichen Stellungen machen, mit den sich die Subjekt durchaus identifizieren und identifizieren ‚müssen’ = Produktivität der Macht);
++ und daß die Überwindung der Gänze der herrschenden Verhältnisse das Verschwinden von Lohnabhängigen (und KapitalistInnen), Frauen (und Männern), Schwarzen (und Weißen) einschließt;
++ und daß die Identifizierung mit der eigenen gesellschaftlichen Position zwar immer wieder eine taktische Notwendigkeit im Bestehen, aber keine Strategie zur Überwindung der bestehenden Verhältnisse ist.
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