Die Antidemokratische Aktion schreibt:
http://greschka.blogsport.de/2009/08/17/theorie-als-praxis-schlaegt-zurueck/#comment-2805
„der Quark mit den Begriffsdefinitionen, also der gewollten Vermischung von willkürlicher Benennung und sachlicher Bestimmung, folgt aus dessen wissenschaftspluralistischem Geiste. Wenn ohnehin alles nur die subjektive Spinnerei eines ‚Ansatzes‘ ist, für den aber als Ansatz Anerkennung, Berücksichtigung und Ressourcen eingefordert werden, dann ist dem die Logik der Begriffsdefinition‘ schon immanent.“
(Daß die „Vermischung“ vielmehr auf Seiten der Antidemokratischen Aktion liegt, hatte ich schon an anderer Stelle ausgeführt: Es ist die Antidemokratische Aktion, die die Kontigenz von Wortbedeutungen/Definitionen mit einer relativistischen oder subjektivistischen Negation der Objektivität von Erkenntnissen vermengt. Tatsächlich verhält es sich aber genau umgekehrt: Erst auf der Grundlage definierter Wortbedeutungen läßt sich entschieden, ob eine Aussagen zutreffend oder irrtümlich oder z.Z. weder zu beweisen noch zu widerlegen ist.
Ich diskutiere daher im folgenden nur das Problem des „wissenschaftspluralistischem Geiste[s]“ und der „subjektive[n] Spinnerei“. (mehr…)
Zu: „Theorie als Praxis schlägt zurück“ (vom 17.08.2009)
1.
„Anwürfe der Sorte, ich solle mal ‚Begriffsdefinitionen‘ bringen, lohnen dabei den Konter nicht, denn ist ohnehin offensichtlich, was das für ein Blödsinn ist. Schließlich ist es so ziemlich das Gegenteil vom Begreifen einer Sache, also sich einen Begriff von ihr zu machen,“
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nie um ein sachliches Argument verlegen (es handelt sich um die Kommentare zu dem Artikel http://de.indymedia.org/2009/08/257876.shtml – aber das spielt keine Rolle) und mit jede Menge kompetenten und engagierten ModeratorInnen:

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Dieser Teil der Rezension beschäftigt sich mit den inhaltlichen Aspekten des ersten der beiden Beiträge der militanten gruppe (mg) in dem Heft. – Die beiden vorhergehenden Teile brachten einen Überblick über den Inhalt des aktuellen Heftes und erörterten jene Passagen der mg-Beiträge, die für den Berliner Prozeß gegen drei Antimilitaristen relevant sind. Der von der mg verfaßte Artikel erwidert vor allem auf drei Artikel des Autor/inn?/enkollektivs freie radikale von 2007 in der Berliner Szene-Zeitschrift interim und versucht sich zugleich an einer Zwischen-Abschluß-Bilanz der Militanzdebatte, die seit einigen Jahren in interim und radikal geführt wurde. Teil IV dieser Rezensionsreihe wird sich dann mit dem von der radikal mit der militanten gruppe geführten Interview beschäftigen.
Einleitung des mg-Textes: Eine Verschiebung –
Von der Militanz im speziellen zur revolutionären Praxis im allgemeine?
In der 1 ½-seitigen Einleitung des insgesamt 11 Druckseiten langen mg-Textes spricht die mg einen Mangel der bisherigen Militanzdebatte an, der in den letzten Jahren sicherlich schon mehreren Leuten aufgefallen ist, deren vorrangiges Arbeitsgebiet nicht Brandsatz-Bastelei ist:
„Die Militanzdebatte ist bereits allein begrifflich auf eine Praxisform verengt und muss unter größten ‚intellektuellen’ Anstrengungen in einen umfassenderen politischen Rahmen eingefügt werden.“
Obwohl die mg immer schon einen gegenteiligen Anspruch vertreten hatte, waren die Inhalte und allgemeinen Strategie damit immer noch – vom Blickwinkel her – dem spezifischen Mittel Militanz untergeordnet. Die dadurch vielleicht erhoffte breite Resonanz seitens des aktionistischen Teils der autonomen Szene war freilich kaum eingetreten. Wenn diese Blickrichtung – mit der angekündigten Transformation der mg (s. dazu Teil IV dieser Rezension) und dem Organisierungsansatz der neuen radikal-Redaktion (s. dazu Teil I dieser Rezensions-Reihe) – nun anscheinend geändert werden soll, so kann dies nur begrüßt werden.
Im auf die Einleitung folgenden Abschnitt (gut 1 Seite) gibt die mg dann eine Zusammenfassung der Texte der freien radikale in den interim-Ausgaben Nr. 654, 657 und 661. Diese Zusammenfassung soll hier nicht ihrerseits zusammengefaßt werden; statt dessen wird direkt zu den Antworten der mg übergegangen. Diese Antworten betreffen v.a. drei Fragen: 1. die Lehren aus den (oder vorsichtiger: die historisch distanzierte) Bewertung der Erfahrungen von Revolutionären Zellen / Rote Zora einerseits und der RAF andererseits; 2. der Frage eines ‚linken Militarismus’ 3. unterschiedliche Verständnisse von Kritik. Der Text endet schließlich mit einem „Schlusspunkte“ überschriebenen Abschnitt ca. einer ¾ Seite. (mehr…)