„Moskau: Frauenpunkgruppe auf dem Roten Platz vorübergehend festgenommen
von Bernhard Clasen
Die Musikgruppe „Pussy Riot“ provoziert – in U-Bahnen, Luxusgeschäften und vor dem Kreml
Fünf von acht Musikerinnen der Punkgruppe „Pussy Riot“ wurden am Freitag in Moskau vorübergehend festgenommen. Am 24. Januar werden sie sich vor einem Gericht wegen Verletzung des Versammlungsgesetzes verantworten müssen. Den Künstlerinnen könnten mehrtägige Arreststrafen drohen.
Nur wenige Minuten hatte die Punkgruppe „Pussy Riot“ direkt vor dem Haupteingang des Kreml ihr Lied „Aufstand in Russland“ gesungen, dann kamen Polizisten herbeigeeilt und führten die Frauen zur Polizeistation „Kitaj Gorod“.
Der Versuch der Polizei, eine Kamera zu beschlagnahmen, die das Kurzkonzert vor dem Kreml filmte, indes schlug fehl. Das Konzert ist inzwischen auf „Youtube“ gelandet.Überfall in der Luxusboutique
(mehr…))“
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„Die neue Single Blood In My Eyes von Atari Teenage Riot ist Vorbote ihres neuen Albums Is This Hyperreal?, das im Mai auf Alec Empires Label Digital Hardcore Recordings erscheinen soll. Im Song klagt Sängerin Nic Endo den Menschenhandel mit Frauen an, die zur Prostitution gezwungen werden.“ (Barbara Mürdter / Popkontext).
Trigger-Warnung (in Bezug auf das Video):
Atari Teenage Riot – Blood In My Eyes (Nic Endo’s Video Message) from Atari_Teenage_Riot on Vimeo.
Ohne Video:
http://soundcloud.com/alec_empire/atari-teenage-riot-blood-in-my.
„‘Blood In My Eyes’ features Nic Endo on lead vocal. She speaks out for the multitude of women who have become the victims of human trafficking, their sexuality exploited for financial gain right under the gaze of the ineffectual governments of the self-proclaimed civilised west. Nic, wholly in tune with her trademark Japanese face-paint depicting “Resistance,” makes her point in the inimitable Atari way. ‘Blood In My Eyes’ is a riveting electronic punk rock diatribe, paying homage to the feminine retributive subtexts espoused by cult films like ‘Kill Bill’1 nd heavily censored French art-house offering, ‘Baise-Moi.’2 Nic expounds a cautionary tale, alerting us that all who stand by and do nothing share the guilt.“ (Alex Empire – Fußnoten hinzugefügt).
Vgl. auch: http://maedchenmannschaft.net/auge-um-auge-zahn-um-zahn/.
- „Die Braut erwacht mitten in der Nacht im Krankenhaus. Sie tastet sich ab, versucht sich zu erinnern und zu orientieren und merkt, dass sie nicht mehr schwanger ist. Einer der Pfleger nähert sich dem Zimmer; er bringt einen Besucher mit, dem er die komatöse Patientin stundenweise als Vergewaltigungsopfer vermietet. Kiddo schafft es, beide nacheinander zu töten. Sie nimmt die Autoschlüssel des Pflegers und flüchtet sich trotz ihrer durch die lange Bettlägerigkeit gelähmten Beine aus der Station in dessen Auto. Hier versucht sie ihre Beweglichkeit wiederzuerlangen.“ (Wikipedia) [zurück]
- „Nachdem Manu von mehreren Männern vergewaltigt wurde, beschuldigt ihr Bruder sie, die Schuld hierfür selbst zu tragen. Es kommt zu einem Streit, in dessen Verlauf Manu ihren Bruder erschießt und schließlich die Flucht ergreift. Zur gleichen Zeit wird Nadine Zeugin, wie ihr Freund von konkurrierenden Drogendealern erschossen wird; auch sie beschließt zu fliehen. Auf ihrer Flucht vor der Vergangenheit, dem Geschehenen und ihrem Leben treffen die beiden Frauen aufeinander und beschließen, zusammen auszubrechen und durch Frankreich zu ziehen. […]. Sie stehlen ein Auto, überfahren den Besitzer und machen von nun an den verschiedensten Männern gezielte Avancen, verführen sie zum Sex, um sie anschließend voller Hass umzubringen.“ (Wikipedia) [zurück]
http://lowendmodels.de/mp3/06_not_maybe.mp3
„look around you all over the world there are women in prison women in jail while men are free look around you all over the world there are women in prison women in jail while men are free look around you all over the world there are women in prison women in jail while men are free abusin’ men raipin’ men hittin’ men violent men
after long long long long years she tried to stop him now she’s in jail he’s still free near her little sister near her little brother near the little daughter of the neighbours he’s still free
who don’t know any abusin’ men
who don’t know any raipin’ men
who don’t know any hittin’ men
who don’t know any violent men
maybe your brother
maybe your father
maybe your uncle
maybe your grandpa
maybe your neighbour
maybe your teacher
maybe your husband
maybe your lover
don’t stop the fight it feels much better than only suffering don’t stop the fight you make a change
don’t stop the fight it feels much better than only suffering don’t stop the fight you make a change“
I. Ort, Zeiten
► Berlin: Wittenbergplatz.
► Hamburg: Hachmannplatz.
► Frankfurt am Main: Kaisersack / gegenüber dem Hauptbahnhof.
► München: Goetheplatz.
► Ruhrgebiet: Dortmund, Hauptbahnhof, bereits um 14 h.
► Bad Oldesloe: bereits vom 10:30 h vom Bahnhofsvorplatz aus;
von Hannover aus: gemeinsame Fahrt nach Hamburg; Stuttgart: 16 h ohne Ortsangabe. In anderen Städten scheint noch nicht viel vorbereitet oder andere Termine vorgesehen zu sein (Verlinkung der jeweiligen web-Präsensen: siehe dort).
II. Soundtrack
► Low End Models: Casse ta gueule
http://theoriealspraxis.blogsport.de/images/LowEndModelsCassetagueule.mp3;
weitere Infos zur Band: http://theoriealspraxis.blogsport.de/2011/06/22/to-whom-it-concerns-als-queer-noch-revolutionaer-aggressiv-und-maennerfeindlich-war-und-sein-durfte/.
► Respect my fist: Eure Mädchen
http://soundcloud.com/respectmyfist/eure-m-dchen
(Anmerkung:
Mit der prä-[post]strukturalistischen, hegelianischen Subjekt/Objekt-Dialektik am Ende bin ich nicht ganz einverstanden: http://theoriealspraxis.blogsport.de/1998/07/08/was-war-an-butler-eigentlich-neu-text-2/, Abschnitt IV.)
► Sookee: bitches butches dykes & divas
http://soundcloud.com/springstoff/bitches-butches-dykes-divas
(Etwas mehr Nörgelei am Text:
-- „Slut and Fags united, Schlampen und Schwuchteln vereinigen sich“
So einfach ist es nämlich nicht mit der „schwullesbischen Freundschaft“, die seit den 90er Jahren Feminismus durch queer ersetzte:
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2011/08/05/aus-gegebenen-anlass-gegen-queere-politische-und-gesellschaftsanalytische-indifferenz/
-- „Ich hasse keine Männer“
Haben Feministinnen es wirklich nötig, die geforderte Distanzierung vom „Männerhaß“ abzuliefen?!
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2011/06/30/maennerfeindlichkeit-und-die-arbeit-der-zuspitzung/
Wobei – ich sehe schon ein, daß sich in mehreren Tausend Zeichen blog-Beitrag mehr sagen läßt als in vier Minuten lyrics. ;-))
Siehe außerdem:
► Vorschlag für zwei Slutwalk-Transpis:
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2011/08/05/maennliches-doing-gender-kritisieren-de-konstruktion-politisieren-vorschlag-fuer-2-slutwalk-transpis/ (es gibt bereits einige konkret Interessierte, die sich aber noch nicht bei dem doodle-Termin eingetragen haben)
► Kumulierter RSS-feed der Slutwalks Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Ruhrgebiet (die anderen sind leider nur bei Facebook präsent): http://app.feed.informer.com/digest3/XJFABT1OLE.rss.
„[…] wo eine bestimmte Identitätskonfiguration anstrebt, ‚die Stelle des Wirklichen‘ einzunehmen, um durch Selbst-Naturalisierung die eigene Hegemonie zu festigen und auszudehnen, ist von […] revolutionärer Praxis nichts übrig geblieben als ein konkretistisches, reifiziertes, Politik lähmendes Fundament.“
(Sabine Hark, ‚Jenseits‘ der Lesben Nation? Die Dezentrierung lesbisch-feministischer Identität, in: Verein Sozialwissenschaftliche Forschung für Frauen – SFBF – e.V. (Hg.), Zur Krise der Kategorien. Frau – Lesbe – Geschlecht, Frankfurt am Main: Selbstverlag 1994, 89 – 112 [100, vgl. 89, 93 f., 98-100, 103])
„Eine Politik der Toleranz und Integration einer ‚Minderheit’ in die ‚Normgesellschaft’ mit einer repräsentativen Politikvorstellung zeigte sich als gescheitert. Form und Orte lesbisch-schwuler Identitätspolitik waren an ihre Grenzen gestoßen. [… Daraufhin] wurden Ton und Aktionen offensiver und aggressiver. […] in Queer Theory [… geht] es weniger um Kämpfe nach Akzeptanz des ‚Anderen’ […], als vielmehr um die Analyse und die Dekonstruktion der Herstellungsverfahren von ‚dem Anderen’, die Ausgrenzungspraktiken als Legitimation dienen.“
(Corinna Genschel, Fear of Queer Planet: Dimensionen lesbisch-schwuler Gesellschaftskritik, in: Das Argument H. 216, 4/1996, 525-537 [528]).
„Die Vielschichtigkeit der Geschlechtsidentität erfordert eine inter- und postdisziplinäre Serie von Diskursen, um der Domestizierung der Geschlechter- oder Frauenstudien an der Universität zu widerstehen und den Begriff der feministischen Kritik zu radikalisieren.“
(Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter. Suhrkamp: Frankfurt am Main, 1991, 13)
„not maybe
look around you all over the world there are women in prison women in jail while men are free look around you all over the world there are women in prison
women in jail while men are free look around you all over the world there are
women in prison women in jail while men are free abusin’ men raipin’ men hittin’ men violent men
after long long long long years she tried to stop him now she’s in jail he’s still free
near her little sister near her little brother near the little daughter of the neighbours
he’s still free
who don’t know any abusin’ men
who don’t know any raipin’ men
who don’t know any hittin’ men
who don’t know any violent men
maybe your brother
maybe your father
maybe your uncle
maybe your grandpa
maybe your neighbour
maybe your teacher
maybe your husband
maybe your lover
don’t stop the fight it feels much better than only suffering don’t stop the fight you make a change
don’t stop the fight it feels much better than only suffering don’t stop the fight you make a change“
(http://lowendmodels.de/de/texte.htm#notmaybe)
Und für die, die lieber hören als lesen:
(„Die All-Dyke-Queercore Band Low End Models aus Köln sind die einzige Band des politisch motivierten Musikgenres Queercore in Deutschland. Ihr harter Crossover aus Rock, Punk und Techno ist der unüberhörbare Nachfolger der Riot Grrrls-Bands wie Bikini Kill und Sleater Kinney, nur aggressiver, politischer und vielseitiger. Auch vor der Bühne ein wildes Cross-Over aus Gucchi-Girls, Drag Kings, Stagediving-Dykes, Fun-Gays, Pogo-Boys und Music-Scouts, mit Boots oder Stöckelschuh, kreuz und que(e)r durch alle Lifestyles. ‚Sind sie zu stark, bist du zu schwach!“
(meta-Text zu http://lowendmodels.de – anzeigbar bspw. mit Thunderbird-Plugin Firebug)
Tovi Vail fragte in ihrem Fanzine Jigsaw „die Frauen in Interviews, wie sich als Musikerinnen fühlen und solche Sachen. Für mich war das einzigartig, denn in allen Seminaren am College, die ich besuchte hieß es immer: ‚Weißt Du, Menschen sind Menschen, wir sind alle gleich. Ganz egal, ob du ein Junge oder ein Mädchen bist.’ Und sie merkte an, dass es sehr wohl einen Unterschied gibt, den du vor allem als Mädchen zu spüren bekommst.“
Interview-Zitat in:
Julia Downes, There’s A Riot Going On. Geschichte und Vermächtnis von Riot Grrrl, in: Katja Peglow / Jonas Engelmann (Hg.), Riot Grrrl Revisited. Geschichte und Gegenwart einer feministischen Bewegung, Ventil Verlag: Mainz, 2011, 18 – 50 (24).
„von ‚menschen’ zu sprechen, negiert die gesamte ausbeutungs- und gewalthierarchie im imperialistischen patriarchat.“
Feministische Kritik (1993)
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2011/04/21/doku-eine-feministische-kritik/
Seit gestern wird auf der MaKss Damage-homepage mitgeteilt: „Antideutsche Rassisten haben es anscheinend geschafft den Gig am 7.8. (Rap ist Klassenkampf) im ‚Festsaal Kreuzberg‘ zu unterbinden. Die Festsaalbetreiber haben unter dem Druck der imperialistischen Israelfanatiker den Schwanz eingezogen“1. Dies hört sich danach an, daß aufgrund des Widerstandes des Festssaals Kreuzberg die ganze Veranstaltung „Rap ist Klassenkampf“ nicht stattfinden könne.
Der Festsaal teilte freilich auf Anfrage mit, daß das Konzert stattfinde, aber MaKss Damage nach konsensueller Entscheidung von Festsaal und den politischen Veranstaltergruppen nicht auftreten werde. Auf der Seite http://erstermai.nostate.net/, auf die ARAB verweist, und auf der Seite von JANO ist MaKss Damage aber weiterhin angekündigt. Auf eine Anfrage von heute mittag haben beide Gruppen (noch) nicht geantwortet.
Eine durch und durch absurde Position,
► (1.) weil SPD und Union das Grundgesetz zu diesem Zwecke ändern könnten (schließlich verfügen sie zusammen noch über eine 2/3-Mehrheit im Bundestag, die sie – aus ihrer Sicht – nutzen sollten, bevor sie sie im Herbst vielleicht verlieren; die 2/3 im Bundesrat dürften sich sicherlich auch wieder irgendwie zusammenbekommen lassen)
und
► (2.) weil alles andere als klar ist, daß die internet-Sperren tatsächlich grundgesetzwidrig sind. Das in populärer Sicht herangezogene Zensurverbot hat damit nämlich gar nichts zu tun. Denn Zensur im juristischen Sinne ist – wie bereits an früherer Stelle gesagt – Vor-Zensur: die staatliche Kontrolle von Werken / Äußerungen, bevor sie überhaupt veröffentlicht werden dürfen. Hier geht es – wenn überhaupt – (aus Perspektive der Anbieter) um die Unterbindung der Verbreitung von „Meinungen“, nachdem sie erstmals das Licht der Öffentlichkeit erblickt haben, und (aus Perspektive der Konsumenten und Konsumentinnen) um die Informationsfreiheit. Beide Freiheiten (die Meinungsäußerungsfreiheit und die Informationsfreiheit) unterliegen aber – wie an wiederum anderer Stelle schon gesagt – dem Vorbehalt des Jugendschutzes. Was Jugendschutz genau bedeutet und wie es sich mit Maßnahmen verhält, die im Namen des Jugendschutzes ergriffen werden, aber nur mäßig wirksam sind, soll an dieser Stelle nicht erörtert werden.
„Laut einem Artikel der BZ soll unsere Freundin und Genossin Alex weiter als Geisel gehalten werden! ‚Als Geisel? Ist doch übertrieben.‘ Finden wir nicht!!! […]. Das Landgericht hat der Beschwerde der Staatsanwaltschaft zugestimmt, mit der Begründung[,] das[s] weiterhin Fluchtgefahr besteht. […]. Wikipedia: ‚Von einer Geiselhaft spricht man, wenn eine Geisel durch Terroristen gefangen gehalten wird, um damit eine bestimmte Forderung durchzusetzen… ‘ Das[s] Alex in dem Satz die Geisel, der Staat der Terrorist und die Forderung, die Schmach der Berliner Polizei bei der Bekämpfung der Autozündelei ist[,] sollte logisch erscheinen.“
Wie kann bitte sehr eine Schmach eine Forderung sein?! Was fordert der Staat Eures Erachtens als Gegenleistung für die Freilassung??? Die Schmach der Berliner Polizei wird es ja nicht sein. – Was es statt dessen ist / sein soll, geht leider weder aus der Stellungnahme der GenossInnen noch aus dem von ihnen verlinkten BZ-Bericht hervor. In Anbetracht dieser Konfusion dürfte leider auch die abschließende martiale Äußerung, „Wir werden es nicht hinnehmen[,] das[s] unsere Freundin und Genossin Alex weiterhin festgehalten wird!“, nicht besonders viel Eindruck auf den Staatsapparat machen.
„da treten holger burner und masks damage auf. also veranstalten sie sozusagen ein sammelbecken des schlechten geschmacks. ja genau geschmack. denn wenn man sich diese rapper mal anhört, und schonmal qualitativ hochwertigen hiphop gehört hat, weis man, dass es sich hier nicht um politik sondern einfach um schlechte musik handeln sollte. ein rapper hat mehere möglichkeiten. […]. und linke haben (zumindest mehrheitlich) nie so richtig verstanden dass rap mehr ist als die ‚message‘ aus der arbeiterklasse oder von den rassistisch unterdrückten. und dann kommt sowas bei raus. ihgitt.“
„Detlef Georgia Schulze! Ein klasse Name! So was wie Rainer Maria Rilke? Was hat Er-sie-es damit bezwecken wollen? Das wir uns totlachen über diese Anzeige?“
Mit derartigen Späßen wird der angemaßte antiimperialistische Kampf sicherlich riesige Fortschritte machen.
Dank noch mal an die Leute von wagendorf.de für den Hinweis auf den Eintrag. – Und alle andere: Nicht wundern, falls sich irgendwo noch weitere merkwürdige mir in den Mund gelegte Wörter finden. Im Zweifelsfall einfach mal nachfragen.
Zu dem Text von MD sei folgendes angemerkt:
„‚Rassisten verhindern MaKss Damage Gig‘
Antideutsche Rassisten haben es anscheinend geschafft den Gig am 7.8. (Rap ist Klassenkampf) im ‚Festsaal Kreuzberg‘ zu unterbinden.“
1. Soweit ersichtlich hat, niemand kritisiert, daß es ein Konzert „RAP ist Klassenkampf“ geben soll. Kritisiert wurde vielmehr ein Teil der ankündigten Künstler. Besonders wurde in der Tat MaKss Damage kritisiert. Auf die Kritik geht MD nicht ein. Statt dessen wird der begründungslose Gegenvorwurf ‚Rassismus‘ erhoben.
Mich würde interessieren, an welchen Äußerungen der MD-KritikerInnen sich dieser Rassismus-Vorwurf festmacht und gegen wen sich dieser Rassismus angeblich richtet. Gegen Deutschland/Deutsche?!
2. Zu „verhindern“ / „unterbinden“: Forderungen wie „Makks Damage am 7.8. von der Bühne jagen!!“ von antideutsch.with.style blieben in der Diskussion eine absolute Randerscheinung. Der Hauptstrang der Diskussion war vielmehr eine Kritik an den Künstlern und den veranstaltenden Gruppen und die Forderung an letztere sich zu den Positionen der Künstler politisch zu verhalten, sofern diese sich von der Kritik nicht überzeugen lassen. Was mich anbelangt, darf ich noch mal daran erinnern, was ich am 1. August geschrieben hatte:
„Mangels gruppen-übergreifender, verbindlicher demokratischer Entscheidungsstrukturen, kann aber nur jede linke Gruppe für sich selbst entscheiden, ob sie solche Bands einlädt oder nicht. Andere linke Gruppen können daraus wiederum Konsequenzen für die Zusammenarbeit mit den fraglichen Gruppen ziehen. Die Grenze, wo eine eigenmächtige Sprengung von Konzerten geboten ist, scheint mir im vorliegenden Fall allerdings noch nicht erreicht zu sein.“1
3. Ich darf auch noch mal daran erinnern, daß ich nicht auf anti-deutscher Grundlage argumentiert habe (da ich sie nicht teile – wenn damit die Positionen von Bahamas & Co. gemeint sind). Von antideutscher Seite bekam ich sogar den freundlichen Ratschlag erteilt:
Trotzdem ist die richtige Intuition an der antideutschen Position freilich, daß der Hauptfeind – wie Liebknecht sagte und wie es die Bolschewiki in ihrer Politik vorbildlich umgesetzt haben – im eigenen Land steht und sich deshalb in Deutschland die praktische Kritik am Imperialismus zuvorderst gegen den deutschen zu richten hat. Auch, daß dieses Thema und diese Stoßrichtung nach dem Anschluß der DDR an die BRD aufgrund des wachsenden Einflusses der Groß-BRD eine verstärkte Dringlichkeit erfährt, war an der ursprünglichen Intuition der Antideutschen richtig. Falsch an bestimmten Antideutschen ist, daß sich deren Ablehnung des deutschen Imperialismus mittlerweile in eine Unterstützung des us-amerikanischen und die Aufforderung an den deutschen Staat jenen (noch stärker als ohnehin) zu unterstützten, gewandelt hat. Auch die ursprüngliche Warnung vor einer Unterschätzung des Antisemitismus und antisemistischen Äußerungen in der Linken ist mittlerweile in einem leichtfertigen Umgang mit dem Antisemitismus-Vorwurf und damit einer Verharmlosung des wirklichen Antisemitismus umgeschlagen. Ich darf dazu noch mal auf meinen Text 2 × 4 begrifflich-logische Vorschläge, um nicht an einander vorbeizureden verweisen. (mehr…)
Wenn wir MaKss Damage glauben können, scheitert das Konzert am 7.8. daran, daß der Raum (Festsaal Kreuzberg) nicht mehr zur Verfügung steht.
Bleibt zu hoffen, daß das kein Fake ist, um die KritikerInnen ruhig zu stellen, und daß sich die veranstaltenden Gruppen nicht durch die Entscheidung des Veranstaltungsortes von der Notwendigkeit von einer politischen Stellungnahme entbunden sehen.
Auf den Seiten von ARAB und JANO sowie unter http://erstermai.nostate.net/ findet sich noch keine Konzert-Absage; ebenso wenig aus den Seiten des Festsaals Kreuzberg (1, 2).
Stellungnahme zum Text von MD folgt.
Kurz nach Mitternacht wurde bei indymedia ein Beitrag mit den kompletten lyricseines MaKss Damage-Stückes geposted, das bereits bei früherer Gelegenheit auszugsweise zitiert wurde. Als ich mir die Seite heute morgen das erste Mal ansah, gab es vier Kommentare. Zwischen dem ersten Lesen und dem Versuch, die Seite mit eventuellen weiteren Kommentaren neu zu laden, wurde auch diese Seite gesperrt. Ich kann daher hier nur einen screen shut der open posting-Liste mit der Artikel-Zusammenfassung posten.
Es folgten im Haupttext der Nachricht die kompletten lyrics von der in der Fußzeile des Artikels genannten internet-Seite (http://lyricwiki.org/MaKss_Damage:Terror_Touchit) sowie die wohl vier Kommentare. Die ersten beiden waren nach meiner Erinnerung kritisch zu dem Stück. In einer der beiden Ergänzungen wurde die Ansicht vertreten, daß nicht erst die letzten beiden Zeilen, sondern bereits der Anfang des Stückes dieses als menschenverachtend erweise.
Die beiden anderen Kommentare versuchten weiterhin Kritik an MaKss Damage abzuwehren: Die eine Ergänzung mit der begründungslosen Behauptung, die Bezugnahme auf Gott in dem Stück erweise nicht, daß es sich nicht um linken Antiimperialismus handeln könne. Die andere Ergänzung disqualifizierte den Ausgangsartikel als guerilla-marketing.
Dazu sei angemerkt:
1. Es besteht in der Frage eines Gottesbezuges keinerlei Anlaß hinter Die Internationale zurückzufallen:
Es rettet uns kein höh‘res Wesen,
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
können wir nur selber tun!
2. Guerilla-marketing oder nicht. Das wahre marketing für MaKss Damage ist, von linken Gruppen eingeladen zu werden. Erst dies gibt dem Flirt mit der kommunistischen Tradition einen authentischen touch. Es dürfte kaum möglich sein, diese Debatte zu beenden, wie nicht alle linken Gruppe dieser Ausbeutung der kommunistischen Tradtion für welche Zwecke auch immer – seien es schlicht marekting Interessen oder tatsächlich religiöse Interessen – den Boden einziehen.
Was indymedia anbelangt, bleibt mir völlig schleierhaft, was das heutige Redaktionskollektiv veranlaßt haben könnte, selbst jene kritische Berichterstattung über ein Stück, das im Namen Gottes Anschläge mit entführten Zivilmaschinen propagiert („Oh Schreck, das kleine Mädchen neben mir hat einen Teddybär und ich hab Dynamit in seinem Arsch versteckt / Und ich stürme in das Cockpit, Sturmmaske Turban und Zündschnur/ Ich köpf den, der nicht mit dem Kopf nickt / Kopffick“), zu unterbinden. Es dürfte an der Zeit sein, daß indymedia eine ernsthafte Grundsatz-Diskussion über die sehr unterschiedlich ausfallenden Moderationspraxen der verschiedenen Moderationskollektive führt. – Wenn ein Teil der Kollektive weiterhin jeden kritischen Gedanken aus Artikeln verbannt, weil diese ‚Szene-Diskussionen‘ auslösen können, dann dürfte der Informationswert von indymedia bald hinter dem des dpa-Nachrichten-Tickers zurückfallen. Eine Berichterstattung, die sich darauf reduziert, wann wo wieviel Leute bei einer Demonstration waren und wieviel Polizeikräfte da waren und welches Gerangel es gab, tendiert vom Informationswert her gegen Null und ist folglich auch politisch nutzlos. Das entsprechende gilt für alle anderen vermeintlich ‚rein faktischen‘ Artikel, die tatsächlich aber den herrschenden ideologischen status quo reproduzieren.
„Es geht also nicht darum, alle interessanten Infos aus kommerziellen Massenmedien zusammenzutragen, sondern diesen Medien die eigene Sicht auf Ereignisse entgegenzusetzen, bzw. über Ereignisse zu berichten, die von diesen Medien übergangen werden. Die Moderationskollektive versuchen, diese Art von Berichterstattung zu unterstützen. Indymedia ist grundsätzlich offen für alle Meinungen, es sei denn sie haben sexistischen, rassistischen, antisemitischen u./o. faschistischen Inhalt.“
http://de.indymedia.org/static/moderation.shtml
Hier noch für diejenigen, die den gesperrten Artikel bei indymedia bestellen wollen, die URL:
http://de.indymedia.org/2009/08/257576.shtml.
Unter http://lyricwiki.org/MaKss_Damage gibt es im übrigen die Texte weiterer MaKss Damage-Stück. In „Angriff“ heißt es bspw.: „Seine Peiniger finden und steinigen. / Sich befreien und einigen“ – allein schon, daß es sich reimt, scheint alles zu rechtfertigen.
I. Heute neu:
Informative Zwischenbilanz nach 2 Wochen: Politische Ansprüche an Soli-Konzerte
von * und * 04.08.2009 15:07
http://de.indymedia.org/2009/08/257523.shtml
- bei indymedia (im Moment noch mit ‚DistanziererInnen-Vorspann‘) geduldet; hier vorsichtshalber, die dem html-Artikel bei indymedia beigefügte .pdf-Version.
a) Das historische Dokument: RZ/Rote Zora: Die BRD – „Geisel“ oder die Nr. 2 der NATO?
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2009/08/04/das-historische-dokument-rzrote-zora-die-brd-geisel-oder-die-nr-2-der-nato/
b) Heute gelesen (04.08.)
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2009/08/04/heute-gelesen-0408/
ein teil der jungend antifa nordost 04. August 2009 um 11:35 Uhr
hey ich wollte nur mal klar stellen das nicht alle leute/genosen/freunde oder wie mensch sie auch immer nennen will hinter diesem konzert stehn ich für mein teil diztanzire mich da von weil ich ertenz anrcho bin und zweiten weil der dreck auf den misst einiger menschen aus den genanten gruppen endsprungen ist ich für meinteil vertrete die meinen das konzert ab blasen und da für drei oder vier andere zu machen z.B. mit SGZ oder andren künstler_innen
Mit anarscho sosialistischen guss eine stimme aus der JANO
Auf der homepage von JANO ist tatsächlich eine Unterstützungserklärung für das von „Nordost Mafia – Berlin, Antifaschistische revolutionäre Aktion Berlin [ARAB]“ präsentierte Konzert.
II. Bisher übersehen gehabt
„SDAJ OWL – SOMMERCAMP
6. August 2009
Gasthaus Muck
Letter Str.26
33442 Herzebrock-Clarholz
http://www.sdaj-owl.de/archives/187-SDAJ-Sommercamp.html“
(http://makssdamage.bplaced.net/index.php?option=com_content&task=view&id=7&Itemid=28)
„Stellungsnahme zu Indymedia-Artikel
1. August 2009 in Allgemein und RegionalWir weisen hiermit unmissverständlich den in einem Indymedia-Artikel (http://de.indymedia.org/2009/08/257343.shtml) verfassten Antisemitismusvorwurf in Bezug auf unser Soli-Konzert zurück und distanzieren uns von der Werbung für das Konzert der Gruppe Antifaschistische revolutionäre Aktion Berlin [ARAB] am 7. August 2009. Unsere Gruppe arbeitet nicht im Sinne der von den Interpreten propagierten Anschauungsweise.“
„Stellungsnahme zu den Indymedia-Berichten
3. August 2009 in Allgemein und AktuellEs erschien am 01. August zum zweiten Mal ein Text auf Indymedia mit unserem Gruppennamen, sogar Homepage und E-Mail Adresse wurden angegeben.
Wir wollen klarstellen, dass Texte die wir schreiben bzw. publizieren nicht auf Indymedia erscheinen.
Trotzdem plädieren wir für eine inhaltliche Kritik und eine offene Diskussion über die widerwärtigen Rapper Makks Damage und Holger Burner, sowie über das Konzert am 07.08 in Berlin.“
Die hier schon mehrfach zitierte Seite „Du bekämpfst ständig das Böse…“ meint – unter Verlinkung der hiesigen Diskussionsübersicht zu MaKss Damage und des hiesigen Impressums -
„das sahnehäubchen setzt dann noch dieser sich selbst so unglaublich ernst nehmende und wissenschaftlich verstehende Detlef auf. […]. …man könnte diese ganze skurilität aber vielleicht auch einfach als das verstehen, was es ist: die fortsetzung der antideutschen krabbelgruppen beim versuch die arab in die kaste der unberührbaren zu verfrachten.“
Dazu ein paar knappe Anmerkungen in eigener und fremder Sache:
1. „sich selbst so unglaublich ernst nehmende“
Es würde der Debatte wohl nur gut tun, wenn sich alle Beteiligten und ihre Argumente ernstnehmen würden, und die Frage nach dem Verhältnis von Linken zum Nationalsozialismus (im vorliegenden Fall: in Form von unzutreffenden US-NS-Gleichsetzungen) nicht als „Skurilität“ abtun würden.
2. „und wissenschaftlich verstehende“
3. „Detlef“
4. „arab in die kaste der unberührbaren zu verfrachten“
S. bspw.:
Und was mich anbelangt – ich habe auch kein Hühnchen mit ARAB zu rupfen – Du kannst / Ihr könnt Euch gerne mal meine mail an ARAB zeigen lassen und wenn Ihr wollt und ARAB einverstanden ist, veröffentlichen.
5. Und was ist eigentlich daraus geworden?
Am 29.7. hieß es bei „Du bekämpfst…“:
Und Bezug nehmend darauf schrieb „Oompa Loompa“ (wohinter sich ein link zur Seite „Du bekämpfst…“ verbarg) 30. Juli 2009 um 5:18 Uhr auf der Seite der Brummkreislpilotin:
„pilotin: keine angst, deine kritik erkenn ich schon an, aber für tauglich halte ich sie trotzdem keineswegs. und wie kommst du denn auf irgendwelche gruppenzugehörigkeiten und vermeintlich fehlende selbstkritik, wenn ich meinem eigenen beitrag bzgl rein moralischen einwänden deinerseits mit ’schade eigentlich.‘ schließe?„1
Wo bleibt denn nun die in den Augen von „Oompa Loompa“ / „Du bekämpfst…“ ‚nicht-moralische‘ Kritik an den acts, die am 7.8. spielen sollen?
- Die Brummkreislpilotin antwortete darauf sehr treffend: „Bitte verschone mich nun mit deinen Ausflüchten und gehe einfach mal mit gutem Beispiel voran. Wie sieht denn eine ‚taugliche‘ Kritik an dem Track, dem Rapper und den Gruppen aus? Du scheinst so viel Zeit, Motivation und Fähigkeiten zu haben, dass das für dich doch kein Problem sein dürfte.“ [zurück]
Update – 01.08.2009: S. auch die wichtigen Korrekturen (u.a. zur AutorInnenschaft des indymedia-Artikels) unter: http://theoriealspraxis.blogsport.de/2009/08/03/heute-gesehen-0308/, Nr. 1 und 2.
Update – 01.08.2009, 20:35: Zwischen halb 8 und halb 9 scheint das indymedia-Moderationsteam gewechselt zu haben; unter http://theoriealspraxis.blogsport.de/2009/08/01/neues-aus-stendal-und-burg-mal-sehen-wie-lange-das-bei-indymedia-stehen-bleibt/#comment-97finden sich die letzten von mir gesicherten Kommentare:
Ursprünglicher Beitrag: (mehr…)