Dienstag, den 6. Juni 2017
Werkstatt der Kulturen der Welt, Wissmannstr. 32, 12049 Berlin (U-Hermannplatz) – 19 Uhr

Marxistische und anarchistische Strömungen gehörten in allen wichtigen revolutionären Bewegungen des 20. Jahrhunderts (z. B. 1918 in Russland, 1936 in Spanien oder auch im Mai 68 in Frankreich) zu den dynamischsten Motoren der Bewegungen für die soziale Revolution; zeitweise im Bündnis miteinander, aber in der Folge der revolutionären Prozesse und Umwälzungen auch in unerbittlicher Gegnerschaft. Mit diesem Buch versuchen die beiden Autoren [Michael Löwy und Olivier Besancenot], die seit Jahren bekannte gesellschaftliche Akteure innerhalb der marxistischen Strömung und der sozialen Bewegungen in Frankreich sind, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Strömungen herauszuarbeiten. Ziel dieses Buches ist es, den Verständigungsprozess der sozialrevolutionären Akteure in der Gegenwart zu fördern.
Michael Löwy, Co-Autor des Buches wird über die Beweggründe für diese politische Neuorientierung eines Teils der französischen Trotzkist*innen Auskunft geben und zur Diskussion zur Verfügung stehen. Mit ihm diskutieren wird Holger Marcks [z.B. 1 und 2], ein Aktivist der Berliner FAU. Wir hoffen auf einen fruchtbaren Dialog.
Veranstaltet von: Internationale Sozialistische Organisation (ISO), Die Buchmacherei und Veranstaltungs-AG der FAU-Berlin.
Quelle: http://www.stressfaktor.squat.net/termine.php – Links hinzugefügt
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1. Weder Patriarchat noch Rassismus noch Klassenverhältnisse sind Invarianten der menschlichen Gesellschaft. Sie sind alle drei – und zwar unabhängig voneinander – überwindbar; und alle drei variieren auch nach Ort und Zeit.
a) Diese Veränderungen erklären sich einerseits aus dem Kampf der inneren Widersprüche innerhalb dieser drei Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse (zwischen Frauen und Männern; Schwarzen und Weißen; zwischen den verschiedenen Klassen); zum anderen aus der Wechselwirkung zwischen diesen drei Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnissen.
b) Was diese Wechselwirkung anbelangt, so beeinflussen nicht nur die jeweiligen Klassenverhältnisse das konkrete Funktionieren von Patriarchat und Rassismus, vielmehr beeinflussen auch Patriarchat und Rassismus/Xenophobie, das konkrete Funktionieren der jeweiligen Klassenverhältnisse.
2. Ich spreche nicht von (mehr…)
Viele Linke benutzen den Ausdruck „Unterdrückung“ um die herrschenden Verhältnisse zu beschreiben und zu kritisieren. Ich möchte kurz drei Gründe nennen, warum mir der Ausdruck nicht besonders treffend zu sein scheint:
1. Der Ausdruck „Unterdrückung“ hat eine ‚innerliche’ (psychologische) Konnotation; damit wird der Ausdruck jedenfalls dann prekär, (mehr…)
Bei linksunten kommt eine Debatte über „soziale Kämpfe“ in Gang (vgl. bereits meinen vorhergehenden post) – die drei jüngsten Beiträge:
- Die radikale Linke muss mit sich selbst brechen
https://linksunten.indymedia.org/de/node/208456
verfaßt von: Autonomie Magazin
- Bürgertum, ArbeiterInnen, Elitarismus – Was ist gemeint?
https://linksunten.indymedia.org/de/node/209092
verfaßt von: TaP (mit Assistenz von systemcrash)

- Die politischen Gruppen sind nicht die Lösung, sie sind das Problem!
https://linksunten.indymedia.org/de/node/208524
verfaßt von: rascal
1.
Die Leipziger Gruppe des …ums Ganze-Bündnisses hatte kürzlich ihre Rede auf der Demonstration zum Feministischen Kampftag 2017 veröffentlicht:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/206647,
und ich habe ein paar erstaunte Fragen dazu gestellt:
https://linksunten.indymedia.org/de/comment/view/235304
2.
Die Bremer Gruppe des UG-Bündnisses hatte am 15. März 11 Thesen zu sozialen Kämpfen veröffentlicht:
https://linksunten.indymedia.org/node/206683/,
und ich assistierte anschließend Gen. systemcrash dabei, 11 Anmerkungen dazu zu schreiben:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/207623.
3.
Und schon längst wollte ich eigentlich auf dieses Papier der Berliner Gruppe des Bündnisses Perspektive Kommunismus hinweisen:
Frauenkampf heißt Klassenkampf?
Positionierung zum patriarchalen Geschlechterverhältnis
https://www.perspektive.nostate.net/590.
Die Gruppe Arbeitermacht
Die NaO und der Weg zu einer revolutionären Partei – eine Antwort auf RIO
http://arbeitermacht.de/infomail/895/rio.htm
nimmt Stellung zu RIO:
„Die NAO ist gescheitert“
https://www.klassegegenklasse.org/die-nao-ist-gescheitert/
und
Welcher Weg zu einer revolutionären Partei?
https://www.klassegegenklasse.org/welcher-weg-zu-einer-revolutionaeren-partei/
Auch Gen. systemcrash hat sich nach längerem Krankenhaus-Aufenthalt zur Debatte zu Wort gemeldet:
historische Aufarbeitung als Politikersatz?
https://systemcrash.wordpress.com/2016/08/06/blog-intern-historische-aufarbeitung-als-politikersatz/
und sei hier mit besten Wünschen für die Rekonvaleszenz verlinkt.
Aus Anlaß von
- Die Neue antikapitalistische Organisation (NaO) ist aufgelöst – Woran ist sie gescheitert? von Manuel Kellner (isl)
http://www.islinke.de/nao_bilanz.htm
und
- Manuel Kellners NaO-Bilanz: Viel Lärm und Nichts von Michael Prütz und Michael Eff
http://www.arbeitermacht.de/infomail/893/kellner.htm
habe ich mich noch mal mit dem NaO-Prozeß beschäftigt:
Die 19 Beteiligten am NaO-Prozeß (März 2011 – Sept. 2013)

http://TheoriealsPraxis.blogsport.de/images/Zeitleiste_NaOProzessBeteiligte.pdf
Für den Tag nach der Brexit-Abstimmung hatte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Étienne Balibar eingeladen, sein jüngstes Buch
Europa: Krise und Ende?
Westfälisches Dampfboot: Münster, 2016
http://www.dampfboot-verlag.de/shop/artikel/europa-krise-und-ende-
vorzustellen. Einen Mitschnitt des Einführungsvortrages gibt es dort:
http://www.rosalux.de/mediathek/mediathekslayer.html?tx_cbmediacenter[element_id]=703&tx_cbmediacenter[collection_id]=330&cHash=90c19550afac5c9b2fce8c850736d6bb&type=501.
Und einige daran anschließende Überlegungen von mir selbst unter der Überschrift
Eins teilt sich in sechs
Oder: Warum die Einheit der Ausgebeuteten und Beherrschten nur eine programmatische, aber keine soziale sein kann
und warum eine „Demokratisierung“ der Europäischen Union nicht ausreichend ist
gibt es seit heute dort:
http://ifg.rosalux.de/files/2016/07/Eins_teilt_sich_in_sechs__FIN-K.pdf
Am Montag hatte ich Gelegenheit, einen ca. 35-minütigen Kommentar am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der FU Berlin zum Thema Radikale Philosophie vorzutragen. „Radikale Philosophie“ ist ein Konzept, das Frieder Otto Wolf 2001 in der ersten Auflage seines gleichnamigen Buches – u.a. in Anknüpfung an die britische Zeitschrift Radical Philosophy und die us-amerikanische Radical Philosophy Association – entwickelte. In diesem Semester zieht er eine Zwischenbilanz, was heute, 15 Jahre später, aus seinen damaligen philosophischen Initiativen geworden ist, wozu er auch um kritische Kommentare gebeten hatte. Ich selbst habe mir die Freiheit genommen, den Leninismus unter „Radikale Philosophie“ zu subsumieren. – Ein Mitschnitt findet sich auf Frieder Otto Wolfs homepage:
http://www.friederottowolf.de/688/kontexte-und-perspektiven-radikaler-philosophie-7/ (ab ca. Min. 51:20; bei ca. Min. 55:38 war mir ein Versprecher unterlaufen [statt „1996″ hätte es dort „1976″ heißen müssen)
Demnächst wird es außerdem eine erweiterte schriftliche Fassung des Vortrages geben.
Die Ökologische Linke (ÖkoLi) um Jutta Ditfurth ist aus dem Bündnis für die diesjährige revolutionäre 1. Mai-Demo ausgestiegen; Anlaß ist die Beteiligung von Gruppen, die vermeintlich oder tatsächlich antisemitisch sind.
Peter Nowak, Achim Schill und ich haben uns den Streitfall genauer angesehen; der Text, der daraus resultierte, ist bei linksunten.indymedia und infopartisan.net erschienen:

Sind die Grenzen des revolutionären Konsenses erst bei Antisemitismus
überschritten?
Anmerkungen zu Anlaß und Gründen des Ausstiegs der Ökologischen Linken
(ÖkoLi) aus dem Bündnis für die diesjährige revolutionäre 1. Mai-Demo in Berlin
http://www.trend.infopartisan.net/trd0416/t1010416.html
https://linksunten.indymedia.org/de/node/177137

Siehe auch noch:
https://www.facebook.com/events/576870022481468/ (Veranstaltung am 10. Mai in Flensburg)
Am Montag erschien von systemcrash und mir:
Ein feministisch-trotzkistischer Dialog über „Perspektive Kommunismus“

https://linksunten.indymedia.org/de/node/176133
und gerade eben erschien von mir allein:
Kapitalismus bekämpfen, indem wir Blumen pflanzen? – Einige Anmerkungen zu den Anmerkungen von Knews vom 17. April zu dem *aze-Text „Immer diese Widersprüche – Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus und die radikale Linke in Deutschland“
Zur Kritik der anarchistisch-klassenkämpferischen Variante des Nebenwiderspruchsdenkens
https://linksunten.indymedia.org/de/node/176357