Die „Schritte von Syriza kommen dabei keineswegs überraschend, sondern sind das zwangsläufige Ergebnis ihrer strategischen Grundorientierung auf Klassenzusammenarbeit, was stets den Mächtigen, sprich dem Kapital, nutzt. Insofern war komplett vorhersehbar, wohin die völlige Loyalität gegenüber der EU, den staatlichen Institutionen und den kapitalistischen Eigentumsverhältnissen führen würde. Bis heute noch erweist sich die Linke Plattform von Syriza als inkonsequent, prinzipien- und völlig planlos. […]. Am 15. Juli haben sie zwar mehrheitlich mit Nein votiert (32 Abgeordnete) oder sich enthalten (6), zugleich aber erklärt, dass sie an der Regierung und an der Einheit von Syriza festhalten wollen. Zweifelsohne wird es Abspaltungen von Syriza geben.“
„Es gibt eine Alternative, nämlich den Bruch mit diesem System. Dies würde bedeuten: Konfrontationskurs mit den Gläubigern, Annullierung der Schulden, Raus aus dem Euro und der EU unter internationalistischen Vorzeichen, entschädigungslose Enteignung der Banken und Konzerne, Errichtung einer Arbeiterkontrolle über die Produktion und die internationalen Transaktionen sowie Selbstorganisation in den Betrieben und Wohnvierteln. Diese Zielsetzungen sind inzwischen dringender denn je.“
„sich mit den vielen AktivistInnen, die für ein ‚bedingungsloses NEIN‘ eingetreten sind, zusammenzuschließen und eine breite Front der Aktionseinheit zu bilden. Angesprochen sind dabei alle revolutionären Organisationen von der antikapitalistischen Linken bis hin zu den Anarchisten, und auch alle, die mit dem Reformismus brechen und kämpfen wollen.
Indes muss Antarsya zugleich ihre eigenen politischen Ziele, nämlich den Sturz des Kapitalismus, klar herausstellen. Widerstand gegen die Sparpolitik ist absolut geboten, aber keine tragfähige Grundlage für ein politisches Bündnis. Davon zeugen Beispiele aus aller Welt, wo Parteien bitteren Schiffbruch erlitten haben, deren Daseinsberechtigung die bloße Gegnerschaft zu Austerität und Neoliberalismus war – so wie bei Syriza.
- Deshalb für den vollständigen Sieg, angefangen mit der Rücknahme der Sparmaßnahmen bis hin zum Sturz der Regierung von links!
- Nicht mehr einzeln, sondern zusammen müssen wir kämpfen!
- Für eine autonome Organisierung aller Lebensbereiche!
- Für eine starke und unabhängige antikapitalistische und revolutionäre Linke!“ (Hv. von TaP)
http://islinke.de/okde_gegenangriff.htm (die deutsche Übersetzung wurde unter dem Datum des 31.07.2015 veröffentlicht und von mir leider jetzt erst bemerkt)
Soweit das aus dem Text, was mir gefällt. – Auch dieser Text gibt aber leider wieder keine Beispiele aus Betrieben oder von der Straße aus den letzten 5 Wochen, der folgende These untermauern würde:
„Die Anhänger von Syriza argumentieren, dass die Bevölkerung auf einen Bruch mit dem Euro nicht vorbereitet war. Das Gegenteil ist wahr: Trotz aller Einschüchterungsversuche und in vollem Bewusstsein über die möglichen Risiken hat die einfache Bevölkerung mit NEIN gestimmt. Tatsache ist, dass sich die Regierung dafür hergegeben hat, Maßnahmen zu ergreifen, die die Interessen der griechischen wie europäischen Banker und Industriellen bedienen.“
Anmerkung:
Die griechische Sektion der IV. Internationale, OKDE-Spartcus, steht innerhalb dieser auf dem linken Flügel (vgl. auch dort) und ist in Griechenland eine der Mitgliedsorganisationen von ANTARSYA (vgl. Wikipedia).
