Frieder Otto Wolf hat beim Westfälischen Dampfboot den nächsten Band seiner Althusser-Werkausgabe fertiggestellt:
Louis Althusser / Étienne Balibar / Roger Establet / Pierre Macherey / Jacques Rancière: Das Kapital lesen. Vollständige und ergänzte Ausgabe mit Retraktationen zum Kapital. Herausgegeben von Frieder Otto Wolf. Westfälisches Dampfboot: Münster, 2015; 764 Seiten; 49,90 Euro.
und dazu hat Alex Demirović eine ausführliche Rezension geschrieben:
http://www.theoriekritik.ch/?p=1823.
Vgl. dazu hier im Blog noch:
@ „strukturalistischer Marxismus“:
@ „Zeitschrift ‚alternative‘“:
@ Nicos Poulantzas (und/oder Althusser):
@ „Marx wird als radikaler Anti-Empirist verstanden.“:
PS.:
Auch in der FAZ mit Juni eine Besprechung des Buches erschienen:
Auf die tiefste aller philosophischen Fragen, auf die Frage „Was ist?“ hat Karl Marx im Sommer 1880 in einem englischen Badeort einem amerikanischen Journalisten mit einem Wort geantwortet: „Struggle!“ Der Kampf also ist es, was ist. Louis Althusser hätte dieser allgemeinsten aller Bestimmungen des Seins, dessen, was ist, sofort zugestimmt, hätte mit Mao aber hinzugefügt: „Nie den Klassenkampf vergessen!“
Wenn man diese Forderung heute liest, muss man zwangsläufig lachen und zustimmend denken: Klar, wird gemacht. Merkwürdigerweise sind es heute aber gerade solche lustig-verstaubt klingenden Parolen, in denen Louis Althussers Aktualität aufscheint, da nicht mal mehr Alain Badiou oder Slavoj Zizek vom Klassenkampf sprechen. In einer schönen, erstmals auf Deutsch vollständigen Ausgabe von „Das Kapital lesen“, einem der Bücher, mit denen Althusser, nachdem es 1965 in Paris erschienen war, weltberühmt geworden war, kann man dieser Aktualität nachspüren. Wobei weltberühmt sich damals tatsächlich auf die ganze Welt bezog. Althussers Schriften wurden teilweise auch ins Russische und Chinesische übersetzt. Und wie er in seinem autobiographischen Bericht „Die Zukunft hat Zeit“ schrieb, hatte er im Zuge der Übersetzungen auch eine Einladung Maos erhalten, der mit Althusser dessen Thesen diskutieren wollte. Dass Althusser di Einladung aus Rücksicht auf die 1968 beginnenden Kämpfe zwischen den französischen Maoisten und der KPF, der kommunistischen Partei Frankreichs, ablehnte, empfand er im Nachhinein, wie er schrieb, als einen seiner größten Fehler. […].“
Siehe auch:
http://monoskop.org/Louis_Althusser
(Monoskop is a wiki for collaborative studies of the arts, media and humanities)