In einer Broschüre der Gruppe *andere zustände ermöglichen (*aze) ist jetzt – am Anfang des vergangenen Jahres entstandener – gemeinsamer Text von Micha Schilwa und mir mit dem Titel
Für eine rätesozialistische De-Konstruktion des Demokratie-Begriff
erschienen.


Außerdem sind in der Broschüre Beiträge von *aze selbst, von einem Genossen der Interventionistischen Linken (IL) sowie der Gruppe nevergoinghome.
Die Broschüre ist in digitaler Form auf der homepage von *aze und (in Kürze) in gut sortierten Info- und Buchläden kostenlos erhältlich.
Hier noch ein paar Lesemöglichkeiten zur Vorbereitung auf den Demokratie-Workshop der InterKomms (s. z.B.: 1, 2, 3, 4) am Sonntag (26.1.):
In der deutschsprachigen Wikipedia gibt es einen Artikel über den italienischen Linkskommunisten Bordiga:
http://de.wikipedia.org/wiki/Amadeo_Bordiga

(Quelle: https://it.wikipedia.org/wiki/File:Bordiga.gif; Dateiformat umgewandelt)
Der ausführlichere Artikel in der englischsprachige Wikipedia enthält auch einen Abschnitt zur Position von Bordiga zur Demokratie:
Bordiga proudly defined himself as „anti-democratic“ and believed himself at one with Marx and Engels on this. Bordiga’s hostility toward democracy had nothing to do with Stalinist idealism. Indeed, he saw fascism and Stalinism as the culmination of bourgeois democracy. Democracy to Bordiga meant above all the manipulation of society as a formless mass. To this he counterposed the „dictatorship of the proletariat“, implemented by the communist party founded in 1847, based on the principles and program enunciated in the manifesto. He often referred to the spirit of Engels‘ remark that „on the eve of the revolution all the forces of reaction will be against us under the banner of ‚pure democracy“. (As, indeed, every factional opponent of the Bolsheviks in 1921 from the monarchists to the anarchists called for „soviets without Bolsheviks“--or soviet workers councils not dominated by Bolsheviks.) Bordiga opposed the idea of revolutionary content being the product of a democratic process of pluralist views; whatever its problems, in light of the history of the past 70 years, this perspective has the merit of underscoring the fact that communism (like all social formations) is above all about programmatic content expressed through forms. It underscores the fact that for Marx, communism is not an ideal to be achieved but a „real movement“ born from the old society with a set of programmatic tasks.
http://en.wikipedia.org/wiki/Amadeo_Bordiga
Bordigas Artikel Das demokratische Prinzip findet sich auf der Seite http://www.sinistra.net/:
http://www.sinistra.net/lib/upt/kompro/cipo/cipobfibud.html
Lenin hat sich in (mehr…)
Auszüge aus seiner Kritik des Gothaer Programms
MEW 19, 21 f.:
„Ich bin weitläufiger auf den ‚unverkürzten Arbeitsertrag’ einerseits, ‚das gleiche Recht’, ‚die gerechte Verteilung’ andrerseits eingegangen, um zu zeigen, wie sehr man frevelt, wenn man einerseits Vorstellungen, die zu einer gewissen Zeit einen Sinn hatten, jetzt aber zu veraltetem Phrasenkram geworden, unsrer Partei wieder als Dogmen aufdrängen will, andrerseits aber die realistische Auffassung, die der Partei so mühvoll beigebracht worden, aber Wurzeln in ihr geschlagen, wieder durch ideologische Rechts- und andre, den Demokraten und französischen Sozialisten so geläufige Flausen verdreht.“
MEW 19, 22:
„Die jedesmalige Verteilung der Konsumtionsmittel ist nur Folge der Verteilung der Produktionsbedingungen selbst. Die kapitalistische Produktionsweise z.B. beruht darauf, daß die sachlichen Produktionsbedingungen Nichtarbeitern zugeteilt sind unter der Form von Kapitaleigentum und Grundeigentum, während die Masse nur Eigentümer der persönlichen Produktionsbedingung, der Arbeitskraft, ist. Sind die Elemente der Produktion derart verteilt, so ergibt sich von selbst die heutige Verteilung der Konsumtionsmittel. Sind die sachlichen Produktionsbedingungen genossenschaftliches Eigentum der Arbeiter selbst, so ergibt sich ebenso eine von der heutigen verschiedne Verteilung der Konsumtionsmittel. Der Vulgärsozialismus (und von ihm wieder ein Teil der Demokratie) hat es von den bürgerlichen Ökonomen übernommen, die Distribution als von der Produktionsweise unabhängig zu betrachten und zu behandeln, daher den Sozialismus hauptsächlich als um die Distribution sich drehend darzustellen.“ (mehr…)
Heute in einer Woche – also am Sonntag, den 26.01. werde ich im B-Lage beim Workshop-Tag „Demokratie – die süßeste Versuchung seit es Politik gibt?“ der Internationalen Kommunist_innen zum Thema „Warum die Form immer noch wesentlich ist. – Mit Lenin (1870 – 1924) den Demokratie-Essentialismus kritisieren“ sprechen.
