Eine verlogene Debatte – Anja Krüger und Pascal Beucker im ak-Interview mit Ingo Stützle:
http://www.akweb.de/ak_s/ak559/10.htm via http://www.stuetzle.in-berlin.de/2011/04/eine-verlogene-debatte-die-guttenberg-affare-hat-den-leistungsmythos-gestarkt/
(ak – analyse & kritik – zeitung für linke Debatte und Praxis –
„In der öffentlichen Diskussion hat die Bildungsaristokratie hart darum gefochten, ihre Privilegien und ihr Sozialprestige zu verteidigen.“
„Die weit verbreitete Auffassung, von Politikern ohnehin nur belogen zu werden, wirkt entpolitisierend und macht empfänglich für autoritäre Lösungen. […] Das TINA-Prinzip [also die Behauptung keine Alternativen gebe] dient als Pseudolegitimation unsozialer Politik gegen einen großen Teil der eigenen Wählerschaft. Dabei ist es brandgefährlich, denn es macht Demokratie überflüssig. Schließlich bliebe keine Wahl: Es würde eine Regierung aus Technokraten und Fachleuten reichen, die exekutiert, was notwendig ist. Demokratie lebt hingegen davon, über Alternativen diskutieren und entscheiden zu können. Und es gab und gibt immer Alternativen – in der Bildungs-, wie auch gerade in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Und gegenüber Kriegseinsätzen allemal.“
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Anmerkung:
„Auf keinem Fall darf der Marxismus die (der Großbourgeoisie und der Sozialdemokratie gemeinsame) Position einnehmen und die ökonomischen und politischen Probleme in Begriffen der ‚Rationalität‘ und der ‚Irrationalität‘, in Begriffen der logischen Wahl zwischen rationalen ‚Modellen‘ der Gesellschaft statt in Begriffen des Klassenkampfs formulieren.“
(Étienne Balibar, Marxismus, Rationalismus, Irrationalismus und Soziale Krise und Ideologische Krise, in: alternative, H. 116, Okt. 1977, 225 – 232 und H. 118, Feb. 1978, 18 – 23 [22] (frz. Erstveröff.: La Nouvelle Critique Nr. 99, Dez. 1976).
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