- Noch einmal zur Debatte mit der Antidemokratischen Aktion & anderen GSP-Sümpfis; – aber die folgende Kritik trifft auch alle anderen, die „falsches Bewußtsein“ für eine analytisch und/oder strategisch sinnvolle Kategorie halten –
[Korrigierte sowie um einen Satz bei FN 13 und selbige Fußnote ergänzte Fassung vom 15.09.2009; vgl. auch meinen älteren Text zu einer ähnlichen Fragestellung]
noID (01. September 2009 um 19:54 Uhr) antwortete bei der Antidemokratischen Aktion auf meine Frage,
„Ist es richtig/zutreffend die wirklichen gesellschaftlichen Widersprüche zwischen den Klassen und anderen gesellschaftlichen Gruppen durch einen ideologischen Widerspruch zwischen Staat/Gemeininteresse und Einzelinteresse zu ersetzen? Oder ist das nicht zutreffend/richtig?“,
wie folgt:
„Es ist nicht richtig, also unzutreffend, dass es sich beim Gegensatz Staat/Untertan bloß um Ideologie handeln würde – Staaten verschwinden ja nicht einfach, wenn man nicht mehr an sie denkt.“
Der Fehler liegt freilich auf Seiten von noID: Nicht ich bin der Ansicht, daß etwas durch Nicht-Denken an es verschwinden würde, sondern Ideologie ist nicht auf Denken zu reduzieren.
Noch weniger ist Ideologie auf falsches Denken, auf „falsches Bewußtsein“, zu reduzieren, wie dies wohl porada ninfu / Krimli usw. (der Name wurde wg. Spam-Filter-Problemen öfters geändert) vertritt: …
[Der komplette Text als .pdf-Datei; Fortsetzung in html:]
„Der Kapitalismus braucht eben Lügen und hat ein Bedürfnis danach. Nicht zuletzt verlangt ja das moralische Bedürfnis nach der Lüge, die Gesellschaft sei für das Wohl des Einzelnen da.“ (26. August 2009 um 19:43 Uhr)
Auf meinen lakonischen Einwurf, „Jede Herrschaft wird halt manchmal mit Lügen gerechtfertigt.“ Ergänzte porada ninfu:
„Nur hab ich nicht von jeder Herrschaft gesprochen, sondern der Notwendigkeit von Ideologie im Kapitalismus.“ (27. August 2009 um 13:34 Uhr)
Wenn Ideologie Lüge ist, dann ergibt sich die Strategie, das Mittel der Wahl, auf einfache und klare Weise:
„Es ist also keine Einfallslosigkeit, dass Agitation das Mittel der Wahl ist, sondern es ist einfach das einzige Mittel aus einem falschen Bewusstsein über die Gesellschaft ein richtiges zu machen. Beim Verstehen und Nachdenken helfen dir Bündnisse, Beeinflussung von Kräfteverhältnissen und Kämpfe schlicht nicht.“ (Krimli – 31. August 2009 um 13:02 Uhr)
„Erklärungen sind nur leider das einzige Mittel, um zu einem richtigen Bewusstsein über die Verhältnisse zu kommen und in der Konsequenz zu einer planwirtschaftlichen Produktionsweise.“ (Krimli 02. September 2009 um 12:12 Uhr)
Und – letztes Zitat:
„Der Übergang zum Kommunismus kann nur gelingen, wenn die Bürger das Eigentum nicht mehr wollen. Also ist Überzeugungsarbeit angesagt.“ (porada ninfu 27. August 2009 um 22:06 Uhr )
So unzutreffend wie die Analyse, so untauglich ist die Strategie. Ich werde dies im folgenden zeigen.
A. Zur Kritik der gegenstandpunkt-lerischen Analyse
I. Der Gegensatz von Ideologien und Wissenschaften ist kein Schwarz-Weiß-Gegensatz von Irrtum und Wahrheit
Sicherlich: Ideologische Vorstellungen enthalten Irrtümer, und Wissenschaften produzieren in der Regel Erkenntnisse. Dies schließt aber weder aus, daß den Wissenschaften Irrtümer unterlaufen, noch, daß Ideologien auch – und zwar jede Menge – wahre Vorstellungen enthalten. Anderenfalls würden Ideologien nicht ‚funktionieren‘; Personen, die einer Ideologie folgen, wären völlig desorientiert – lebensunfähig.
Es ist aber genau umgekehrt, Ideologie dient gerade dazu, das alltäglich Leben bewältigen zu können – ohne für jede Handlung auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurückgreifen zu können oder zu müssen: sei es, weil eine popularisierte Version wissenschaftlichen Wissens völlig ausreicht; sei es, weil schnelles Handeln erforderlich oder Unvorhergesehenes passiert ist, wissenschaftliche Erkenntnisse aber nur aufwendig zu erlangen sind; sei es, weil es noch gar keine einschlägigen Erkenntnisse gibt; sei weil die fragliche Handlung, eingespieltermaßen, nach einem Ritual / Procedere (Bourdieu würde vielleicht sagen: Habitus) abläuft, der gegen neue wissenschaftliche Erkenntnisse resistent ist – und weil wahre Ideen nicht über die Allmacht verfügen, ihre praktische Anerkennung zu bewirken. Zwischen einer Erkenntnis und deren Anerkennung/Durchsetzung ist zu unterscheiden. Und die Durchsetzung einer Erkenntnis erfolgt nicht allein dadurch, daß sie verbreitet wird, daß viele und gute Argumente vorgebracht werden.
Der Glaube an die Allmacht der wahren Ideen ist Idealismus. Vielmehr sind auch diskursive Verhältnisse Machtverhältnisse, wie Foucault gezeigt hat – und gegen diese Einsicht ist auch von marxistischer Seite nichts einzuwenden.
Hiernach läßt sich also sagen:
„Ohne auf das Problem der Beziehung einer Wissenschaft zu ihrer (ideologischen) Vergangenheit einzugehen, können wir sagen, daß die Ideologien als System von Vorstellungen sich von der Wissenschaft darin unterscheiden, daß die praktisch-gesellschaftliche Funktion sich gegen die theoretische Funktion (oder Erkenntnisfunktion) durchsetzt.“1
Dieses Durchsetzen der praktisch-gesellschaftlichen Funktion heißt freilich nicht, daß dabei Erkenntnisse gar keine Rolle spielen. Praktisch-gesellschaftliche Funktion und Erkenntnisfunktion stehen nicht im gleichen Gegensatz wie Irrtum und Wahrheit.
II. Das herrschende Bewußtsein ist nicht in erster Linie falsches Bewußtsein, sondern entsprechendes Bewußtsein
In dem Ausdruck „(notwendig) falsches Bewußtsein“ werden unterschiedliche Fragen/Probleme vermengt:
Diejenigen, die anderen Leuten ein „falsches Bewußtsein“ vorwerfen, oder meinen, die Linke sei deshalb so schwach, weil ‚die Leute‘ ein „falsches Bewußtsein“ hätten, meinen damit zunächst einmal eine politische Haltung. Diejenigen, denen ein „falsches Bewußtsein“ bescheinigt wird, haben eine politische Position, die denen, die den Ausdruck „falsches Bewußtsein“ verwenden, nicht gefällt – die sie eben für falsch halten.
Soweit ist daran erst einmal nichts aussetzen, wenn denn Klarheit darüber bestünde, daß politische Haltungsfragen nicht objektiv, sondern nur subjektiv entschieden werden können – sie sind eine Wahl, keine Erkenntnis. Auch eine politische Wahl sollte zwar gut begründet und kein dezisionistisch-existentialistische Entscheidung sein – aber eine Entscheidung ist sie.
Diejenigen, die vom „falschen Bewußtsein“ sprechen, meinen aber nicht nur eine ‚falsche‘ Haltung, sondern meinen tatsächlich auch Irrtümer: Die Leute haben angeblich eine unzutreffende Vorstellung vom Kapitalismus (Patriarchat – was auch immer), und weil sie eine unzutreffende Vorstellung davon haben, haben sie auch eine falsche Haltung dazu; würden sie dagegen die Welt so sehen, wie sie wirklich ist, dann hätten die Leute auch eine ‚richtige‘ – nämlich: antikapitalistische, antirassistische, antipatriarchale usw. – Haltung, so die Hoffnung derjenigen, die vom „falschen Bewußtsein“ sprechen.
Die ADA sagt es ganz ausdrücklich:
„Wenn man kapiert hat, warum der Kapitalismus einen notwendig schädigt, dann folgt daraus, sein Gegner zu sein, weil man die eigene Schädigung nicht will. Wenn man nicht die Möglichkeit hat, ihn abzuschaffen, weil ihn so gut wie alle wollen, folgt daraus eben, die zu agitieren, um die Möglichkeit herzustellen.“ (Antidemokratische Aktion – 05. September 2009 um 8:17 Uhr)
Noch weiter geht Porada ninfu, der/die ausdrücklich von Lügen spricht; früher war auch der Ausdruck der „(Medien)manipulation“ beliebt.
Damit sind wir dann wieder bei der ‚Priester-Theorie‘ der Ideologie (Stand: ca. 18. Jh. – marxism goes back to Aufklärung): Die Leute glauben das Falsche, weil einige Leute, die es selbst durchaus besser wissen als sie es erzählen2, das Falsches erzählen.
Das ist aber alles kompletter Unsinn: Weder gibt es ein solches Verschwörer-Zentrum, das die ganze Welt indoktriniert und so steuert; noch trifft die softe Variante, die ohne ‚Priester‘ auskommt, zu.
Wie schon gezeigt, hat Ideologie in erster Linie eine praktisch-gesellschaftliche Funktion, sie ist daher nicht in erster Linie „falsches Bewußtsein“, sondern „entsprechend[es]“ Bewußtsein, wie Marx sagt – das Bewußtsein (soweit überhaupt reines ‚Bewußtsein‘ – ich komme darauf zurück), was notwendig ist, um in einer Gesellschaft wie der hiesigen agieren zu können:
„In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte, notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, […]. Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt, und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewußtseinsformen entsprechen.“
[Marx: Zur Kritik der politischen Ökonomie, S. 5. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 2901 f. (vgl. MEW Bd. 13, S. 8 ) – meine Hv.]
Der Überbau im allgemeinen ist nicht ‚falsch‘, sondern er entspricht der materiellen Basis. Entsprechendes gilt für das ‚Bewußtsein‘ der Individuen: Falsch sind also – je nach Standpunkt – allenfalls die Verhältnisse, nicht das Bewußtsein3.
Und daß die meisten Leuten die bestehenden Verhältnisse, die Linke ‚falsch‘ finden, ihrerseits ‚gut‘ oder ‚erträglich‘ finden oder jedenfalls hinnehmen, hat nichts damit zu tun, daß ‚die Leute‘ nicht wüßten, daß „der Kapitalismus [… sie] notwendig schädigt“ (so aber ADA, wie oben zitiert).
Der Grundmechanismus dessen, was MarxistInnen Ausbeutung und Mehrwertproduktion nennen, dürfte den allermeisten Leuten bekannt sein:
Wer/welche andere Leute gegen Lohn für sich arbeiten läßt und in der Lage ist, die hergestellten Produkte auf dem Markt zu verkaufen, hat in aller Regel Einnahmen, die höher sind als die Ausgaben für Rohstoffe, Produktionsmittel (Maschinen), die fremde Arbeitskraft und die Reproduktion der eigenen Arbeitskraft, sondern kann darüber hinaus Kapital akkumulieren und damit die Produktion ausweiten.
Daß ‚die Leute‘ diese Verhältnisse hinnehmen, hat nichts damit zu tun, daß sie sie nicht kennen würden. Vielmehr sind mindestens folgende Faktoren zu berücksichtigen:
► Viele finden es ‚gerecht‘, daß wer/welche sein/ihr Geld für eine mit Risiken behaftete Investition auf’s Spiel setzt, anschließend den Profit einstreichen darf.
► Den meisten ist ein hohes Konsumniveau, wie es in den imperialistischen Metropolen nach dem II. Weltkrieg gegeben war (und das auch jetzt noch deutlich höher ist als es im ‚Realsozialismus‘ war), + politische Freiheiten und kulturelle Vielfalt sowohl lieber ist als die bürokratische Erstarrung des ‚Realsozialismus‘ sowjetischer Prägung als auch die ‚aktivistischen Wirren‘ der chinesischen Kulturrevolution – und die meisten sind dafür auch bereit, sich ausbeuten zu lassen. Hier stellt sich keine Erkenntnisfrage, sondern eine Haltungs- oder Präferenzfrage.
► Es ist kaum geklärt und noch weniger bekannt, wie eine sozialistische Übergangsgesellschaft anders als nach diesen beiden ‚Modellen‘ oder den ‚Modellen‘ nationalbefreiter Staaten im Trikont funktionieren kann. Das bloße Versprechen „Rätedemokratie“ + die Hoffnung, daß moderne Computertechnologie ökonomische Planung erleichtert und effektiver macht als im Realsozialismus, sind erst einmal nur warme Worte. Daß sich die diversen oppositionellen Strömungen im Marxismus nicht durchgesetzt haben, ist ja nicht nur Zufall oder der Bösartigkeit Stalins geschuldet, sondern liegt auch daran, daß auch deren Konzeptionen massive Leerstellen aufweisen.
Dieses Problem läßt sich unter mindestens zwei Gesichtspunkten konkretisieren:
a) Das Problem der Entscheidungsfindung, auf das ‚Rätedemokratie‘ eben nur ein vager Hinweis ist: Umgang mit internen Differenzen innerhalb der ArbeiterInnenklasse und verbündeten Schichten, ja selbst innerhalb von sich als kommunistisch verstehenden Kräften; Verhinderung einer Verselbständigung höherer Räteinstanzen; Verhältnis von Räten, Partei(en), Gewerkschaften, sozialistischem Halb-Staat; mutmaßliche Notwendigkeit der Repression restaurativer politischer Kräfte und und und …
b) Das Problem ökonomischer Effektivität (bei gleichzeitiger Begrenztheit der natürlichen Ressourcen), bei dem wiederum mindestens zwei Aspekte zu unterscheiden sind: aa) Bei Leuten, die einer deterministischen pessimistischen Anthropologie (‚Der Mensch ist halt egoistisch – und deshalb bedarf es für wirtschaftliche Effektivität immer der Peitsche der Konkurrenz‘) anhängen, liegt sicherlich ein Irrtum vor, und ‚Aufklärung‘ / „Erklärung“ mag ein Mittel der Wahl sein. bb) Daneben besteht allerdings das reale Problem, wie konkret die Peitsche der Konkurrenz abgeschafft werden kann, ohne einen massiven Produktivitätseinbruch (mit allen Auswirkungen, den dieser dann auf den Lebensstandard hat) zu erleiden – die grundsätzliche Möglichkeit (der Abschaffung der Peitsche der Konkurrenz) durchaus anerkannt. Die Hoffnung, daß veränderte Arbeitsbedingungen und ‚kommunistische Ideale‘ sowie eine Änderung der Lohnhierarchie der verschiedenen Berufe sofort eine ausreichende Lösung des Problems bringen können, dürfte eher unrealistisch sein.
► Selbst, wenn die vorstehenden Probleme gelöst wären, oder auch nur viele Leute sie für gelöst halten würden, so würde dies immer noch kein automatisches Ende der Hinnahme des Kapitalismus (des Patriarchats usw.) bedeuten. NiemandE läßt sich gerne in einem aussichtslosen Kampf verheizen – und erfolgreiche Transformationsstrategien zu etwas wirklich ‚Besserem‘ als das Bestehende hat die Linke in den führenden kapitalistischen Staaten nicht zu bieten: ob sozialdemokratisch-gewerkschaftlicher Reformismus, autonome Freiräume, ‚revisionistischer‘ oder maoistischer Parteiaufbau, Guerilla, der Trotzkismus in seinen entristischen und nicht-entristischen Varianten, die Reste der ‚rechten‘ KPD-Opposition der 20er und 30er Jahre, ‚Zivilgesellschaft / ‚Neue Soziale Bewegungen‘ und deren parlamentarische Repräsentanz in Form der Grünen, Verbreitung von Gegenstandpunkten und ähnliche Blüten des marxologischen Missionarstums --- nichts brachte wirklich entscheidende Schritte nach vorn.
Da ist es mehr als nur naheliegend, lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach zu nehmen. Und dies ist wiederum keine Erkenntnis-, sondern eine Haltungsfrage.
► Dann kommt noch – und das ist nicht das geringste Problem – die Überlagerung verschiedener Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse hinzu, was sich wiederum in zwei Richtungen ausdifferenzieren läßt:
a) In Richtung diesbzgl. jeweils spezifischer ‚blinder Flecken‘ von Feministinnen, AntirassistInnen und v.a. AntikapitalistInnen. Solange diese ‚blinden Flecken‘ bestehen, ist jeder Ansatz zu politischer Praxis nur begrenzt attraktiv – nämlich unattraktiv für diejenigen, die aus dem jeweiligen reduktionistischen Verständnis von Herrschafts- und Ausbeutungskritik ausgegrenzt bleiben.
b) Mehr noch: Wir haben es nicht nur mit ‚blinden Flecken‘ zu tun, sondern sogar auch mit einem in der Tat objektiven Wissen um den privilegierten Status bspw. als Mann und/oder Weiße/Weißer auf dem Arbeitsmarkt / in der Lohnhierarchie und in juristischer Hinscht, zu dessen Aufgabe vielfach keine Bereitschaft besteht.
► Und neben alle diesen vorrangigen Haltungs- und nachrangigen Erkenntnisfragen spielt dann noch eine wirkliche relevante Erkenntnisfrage eine Rolle: Auch, wenn die Zahl der Leute, die einen Kapitalismus ohne Ausbeutung für möglich halten, wahrscheinlich ziemlich gering ist, dürfte es aber doch eine ganz erhebliche Anzahl von Leuten geben, die überschätzen, was systemimmanent möglich ist. Wer/welche sich einbildet, es wäre im Kapitalismus möglich, jeden Monat 1.500 Euro für Nichtstun zu bekommen (s. noch einmal meine Kritik an der Existenzgeld-Forderung), hat wirklich keinen großen Grund mehr, sich über die Überwindung des Kapitalismus Gedanken zu machen oder sich gar dafür zu engagieren, sondern kann sich in Wolkenkucksheim-Projekten verlieren.
III. Ideologie ist nicht reines Bewußtsein
Ideologie ist nicht nur nicht in erster „falsches Bewußtsein“, sondern es ist auch unzutreffend, ideologische Phänomene überhaupt (nahezu) ausschließlich als Bewußtseins-Phänomene zu betrachten.
„In Wahrheit hat die Ideologie recht wenig mit dem ‚Bewußtsein‘ zu tun, wenn man annimmt, daß dieser Begriff einen eindeutigen Sinn hat. Sie ist von Grund auf unbewußt, selbst wenn sie sich in einer reflektierten Form darstellt […].“ (Louis Althuser, Für Marx, Suhrkamp: Frankfurt am main, 1968, 183; engl., S. 233).
Vielmehr existiert eine „Ideologie […] immer in einem Apparat und dessen Praxis oder Praktiken. Diese Existenz ist materiell. […]. Wir werden von Handlungen sprechen, die sich in bestimmte Praktiken einfügen. Und wir konstatieren weiter, daß diese Praktiken durch Rituale, in welche sie sich einfügen, innerhalb der materiellen Existenz eines ideologischen Apparates geregelt werden. Hierbei kann es sich bloß um einen ganz kleinen Teil dieses Apparates handeln: ein kleiner Gottesdienst in einer kleinen Kirche, eine Beerdigung, ein Sportkampf in einem Sportverein, ein Tag in einer Schulklasse oder eine Versammlung oder Kundgebung einer politischen Partei etc.“4
Wir können also sagen: „Das Ideologische, das sind nicht nur Ideen oder Ideensysteme,- wie Gramsci sehr gut gesehen hat, sind es Ideen und Verhaltensweisen zugleich, Ideen im Verhalten, welche ein Ganzes bilden.“ (meine Hv.).“5
Und mehr noch: Die Ideologischen Staatsapparate (ISA) sind nicht naturgegeben, sondern werden in politischen Kämpfen etabliert und sind selbst Orte von Kämpfen:
1. „Die Ideologie der herrschenden Klasse wird weder durch die Gnade des Himmels noch durch die Tatsache der bloßen Machtübernahme zur herrschenden Ideologie, sondern durch die Installierung von ISAs, in denen diese Ideologie verwirklicht ist und sich verwirklicht. Diese Installierung der ISAs geht nun jedoch nicht ohne weiteres vonstatten; sie ist vielmehr Gegenstand dauernder und erbitterter Klassenkämpfe: Zunächst gegen die alten herrschenden Klassen und deren Positionen in den alten und neuen ISAs, dann gegen die augebeutete Klasse.“
2. Der „Klassenkampf in den ISAs [ist] ein bisweilen wichtiger und symptomatischer Aspekt des Klassenkampfes; so z.B. der anti-religiöse Kampf im 18. Jahrhundert, so die ‚Krise‘ des schulischen ISA in den heutigen [Ende der 1960er Jahre, TaP] kapitalistischen Ländern.“6
IV. Der Mystizismus der „objektiven Interessen“
Krimli meint, dem Idealismus-Vorwurf dadurch entgehen (und meine Unterscheidung zwischen Erkenntnissen einerseits und der Bewertung des Erkannten anhand von politischen Präferenzen/Zielen als moralisch denunzieren7) zu können, indem er sich auf den Begriff des „Interesses“ bezieht:
Krimli paraphrasiert seinen eigenen Satz, „Systemkritische politische Kämpfe finden also darum statt, ob es vernünftig ist, das Eigentum zu wollen.“, wie folgt:
„Tut es dem eigenen Interesse gut, das Eigentum zu wollen. Nützt das Eigentum oder oder schadet es. ‚Vernünftig‘ ist zwar ein bisschen unscharf formuliert, aber für Materialisten im Zusammenhang durchaus zu verstehen. Du siehst, es war keine ‚Vernunftsmoral‘, die ich hier beschworen habe, sondern das Interesse.“ (02. September 2009 um 12:12 Uhr)
Dieser Interessen-Begriff ist aber selbst naiv. Interessen sind nämlich nicht einfach materiell gegeben. Zwar lassen sich Schäden und Nutzen objektiv feststellen, ein Interesse ergibt sich aber nicht automatisch aus Schäden und Nutzen, sondern ist die subjektive Haltung dazu. Dies gilt sowohl sprachlich als auch faktisch: ein Interesse ist etymologische ein „Dazwischensein“, ein „Dabeisein“ (oder auch: „an etwas Anteil nehmen“8), dann das, was jemandem/r wichtig ist9 – es geht also um ein subjektives Involviertsein und nicht nur einen objektiven Schaden oder Nutzen.
Und auch faktisch sind die tatsächlich von ‚den Leuten‘ verfolgten Interessen – die Anliegen, bei denen sie tatsächlich dabei sind, die ihnen tatsächlich wichtig sind – andere, als die, die ihnen viele MarxistInnen als „objektiv“ zuschreiben. Das, was viele MarxistInnen „objektives Klasseninteresse“ nennen, existiert gerade nicht, sondern ist bloß hypothetisch.
(Hier ließe sich nun einwenden, ich würde meinerseits den Interessen-Begriff entleeren, indem ich „Interesse“ schlicht mit dem etwas zu wollen oder nicht zu wollen gleichsetze. Dem ist aber nicht so: Ich bestreite nicht, daß Interessen etwas mit einem materiellen Nutzen zu tun haben. [Viele wollen schlicht, daß morgen die Sonne scheint; aber nur wenige {vielleicht LandwirtInnen, die im Frühjahr wollen, daß der Boden endlich auftaut} würden sagen, daß sie ein Interesse daran haben, daß morgen die Sonne scheint. – Sie haben dieses Interesse aber nur, wenn sie tatsächlich wollen, daß die Sonne scheint {weil sie sich daraus einen Vorteil erhoffen}. Sie haben dieses Interesse aber tatsächlich nicht, wenn ihnen dieses Interesse nur jemandE Wohl- oder Bösmeinendes zuschreibt.)
Wo kommen die Interessen aber nun her? Sie ergeben sich jedenfalls nicht automatisch aus einer bestimmten Lage („There are no simple rules of translation from the social to the political.“10) – auch nicht mit der kleinen Komplizierung, daß die ‚Aufklärung‘ das angeblich latent schon existierende Interesse (‚Klasse an sich‘) nur noch ‚herauskitzeln‘ / manifest werden lassen müsse (‚Klasse für sich‘). Diese ‚kleine Komplizierung‘ ist keine Erklärung, sondern ein essentialistisch-mystisches, lautes Pfeifen im dunklen Walde: Es wird ein tatsächlich (noch) nicht existierendes ‚Wesen‘ unterstellt, das nur noch zum Erscheinen gebracht werden müsse (‚Manifestation‘). – Das ist nicht materialistisch, sondern idealistisch!
Ob eine bestimmte Erkenntnis/Einsicht in ein Interesse / in eine Haltung / in ein politisches Engagement mündet oder nicht, ist also – anders als der Interessens-Rationalismus von Krimli (und entsprechend auch der ADA11, ohne das Wort „Interesse“ zu verwenden) unterstellt – nicht immer schon klar, sondern entscheidet sich erst im ideologischen und politischen Kampf:12 „it is the discursive structure of political language which conceives and defines interest in first place. What we must therefore do is to study the production of interest, identification, grievance and aspiration within political languages themselves.“13
Das Erkennen einer Ausbeutungssituation und auch das Erkennen des eigenen Ausgebeutetwerdens, schließt nicht aus, eine Gesellschaft ohne (oder mit weniger) Ausbeutung für unmöglich zu halten, und schließt erst recht nicht aus, den Aufwand des Kampfes und die Risiken seines Ausgangs zu scheuen und sich statt dessen mit der Ausbeutungssituation zu arrangieren oder auf individuellen Aufstieg zu hoffen. (Es handelt sich dabei nicht um eine Erkenntnisfrage, sondern um eine subjektive Chancen-/Risiken-Abwägung.)
Was heißt nun ideologischer und politischer Kampf? Sicherlich mehr als wahre Wörter gegen lügnerische Wörter zu setzen. Damit kommen wir zu Abschnitt B.: Der Kritik der gegenstandpunkt-lerischen Strategiebildung.
B. Zur Kritik der gegenstandpunkt-lerischen Strategie
I. Kritik an der Reduktion der politischen Praxis auf Agitation
Wie schon zitiert – Krimli hält Agitation für das Mittel der Wahl:
„Es ist also keine Einfallslosigkeit, dass Agitation das Mittel der Wahl ist, sondern es ist einfach das einzige Mittel aus einem falschen Bewusstsein über die Gesellschaft ein richtiges zu machen. Beim Verstehen und Nachdenken helfen dir Bündnisse, Beeinflussung von Kräfteverhältnissen und Kämpfe schlicht nicht.“ (Krimli – 31. August 2009 um 13:02 Uhr)
Ein bekannter Politiker des 20. Jahrhunderts, der immerhin einen gewissen Anteil an einer tatsächlichen Revolution hatte, schrieb dagegen:
„Die Avantgarde allein in den entscheidenden Kampf werfen, solange die ganze Klasse, solange die breiten Massen nicht die Position eingenommen haben, daß sie die Avantgarde entweder direkt unterstützen oder zumindest wohlwollende Neutralität ihr gegenüber üben und dem Gegner der Avantgarde jederlei Unterstützung versagen, wäre nicht nur eine Dummheit, sondern auch ein Verbrechen. Damit aber wirklich die ganze Klasse, damit wirklich die breiten Massen der Werktätigen und vom Kapital Unterdrückten zu dieser Position gelangen, dazu ist Propaganda allein, Agitation allein zuwenig. Dazu bedarf es der eigenen politischen Erfahrung dieser Massen.“ (LW 31, 1-106 [80] – Der „Linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit im Kommunismus [1920]).
Nun schlägt Krimli zwar nicht vor, „Die Avantgarde allein in den entscheidenden Kampf werfen,“ sondern will einfach agitieren, agitieren, agitieren – bis steter Tropfen das „falsche Bewußtsein“ gehöhlt hat.
Was sind die Fehler von Krimli?
1. Wie gezeigt liegt der Irrtum schon in der Prämisse, daß die Hauptaufgabe darin bestände, „aus einem falschen Bewusstsein über die Gesellschaft ein richtiges zu machen“, zumindest, wenn mit „falsch“ und „richtig“ ein Verhältnis von Irrtum und Wahrheit gemeint ist. Es geht nicht in erster Linie um Erkenntnisfragen, sondern um Haltungsfragen.
Eine Haltung, eine Einstellung, läßt sich aber nicht allein durch eine ‚Erklärung‘ der Wirklichkeit verändern, wie aber Krimli annimmt:
„Ich will erreichen, dass die Leute Gegner des Eigentums und des Kapitals werden und stattdessen eine kommunistische Planwirtschaft errichten und das erreicht man nun mal nicht mit Bündnissen oder der Beeinflussung von Kräfteverhältnissen. Das erreicht man nur, indem man ihnen den Kapitalismus erklärt und warum sie notwendig immer schlecht dabei wegkommen.“ (31. August 2009 um 13:02 Uhr).
2. Selbst wenn es nur um Erkenntnisfragen ginge, wäre es seinerseits ein Irrtum anzunehmen, Irrtümer ließe sich allein durch wiederholtes Aussprechen der Wahrheit vertreiben.
Die Irrtümer – in einigen Punkten handelt es sich ja tatsächlich um Irrtümer und nicht nur um Haltungsfragen – sind auf alle Fälle mit bestimmten Praxen verbunden. So ist die Überzeugung, daß eine sozialistische und/oder kommunistische Gesellschaft (also eine Gesellschaft mit allenfalls minimaler oder gar keiner Marktkonkurrenz) mit angenehmen Lebensstandard und -bedingungen unmöglich sei, eine anthropologisierende Verallgemeinerung der tagtäglich gelebten Konkurrenz. Ein erfolgreicher Streik für eine noch so geringere Lohnerhöhung kann hier mehr bewirken, als Tausend warme oder kalte Worte von Krimli über die „Planwirtschaft“ und darüber, wie vernünftig es doch sei, das Eigentum ‚nicht zu wollen‘.
3. Wie gezeigt, sind Ideologien nicht nur Bewußtsein, sondern sie sind in Apparaten materialisiert. Diesen komplexen und vielfältigen Apparaten allein eine Theoriezeitschrift und ein paar internet-blogs entgegenzustellen, wäre selbst dann unzureichend, wenn alles, was da so geschrieben steht, wahr und zutreffend wäre.
Warum nicht mit Demonstrationen a) zumindest deutlich machen, wogegen man/frau/lesbe ist, und dabei mit anderen, die ebenfalls dagegen sind, ins Gespräch kommen – über Alternativen und adäquate Strategien; b) öffentliche Stärke und Präsenz zeigen; c) Bündnisse mit Leuten/Gruppen schließen, die ähnliche Positionen vertreten, aber nicht jeden Halbsatz in der eigenen Vereinszeitung unterschreiben würden; d) praktische Erfahrungen mit Organisieren erwerben – um nur ein paar positive Effekte zu nennen, die (im Zusammenhang) mit Demonstrationen erreicht werden können? – Aber das ist freilich müßig, wenn das Einzige, was gesagt werden darf, ist: ‚Wir wollen das Eigentum nicht und statt dessen die kommunistische Planwirtschaft – und alle (anderen) Linken sind böse moralisch.‘
Warum nicht eine Organisation aufbauen, die mehr leisten kann als die lose Bindung zwischen einer Zeitschrift und ihren LeserInnen? Auch das ist freilich müßig, wenn diese Organisation gleich vor Schreck aufgelöst wird, wenn der Verfassungsschutz ihr eine Broschüre widmet.
4. Krimlis These von Agitation als Mittel der Wahl scheint des weiteren zu implizieren, daß das, womit agitiert werden soll, schon (nahezu) komplett zur Verfügung steht. Offene Probleme, an denen gearbeitet werden muß, erwähnt Krimli jedenfalls nicht, und der GSP hat – wie einstmals die (alte, nicht die heutige) mg, bevor sie vom Verfassungsschutz erschreckt wurde und sich auflöste – sein Schema F, das auf alle anderen jenseits von Zeit und Raum, die den Gegenstandpunkt nicht teilen, ‚angewendet‘ wird.
Tatsächlich gilt aber – nicht anders als zu Lenins Zeiten:
„revolutionäre Theorie [… ist] kein Dogma […], sondern [nimmt] nur in engem Zusammenhang mit der Praxis einer wirklichen Massenbewegung und einer wirklich revolutionären Bewegung endgültige Gestalt an[…].“ (LW 31, 1-106 [9] – Der „Linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit im Kommunismus [1920])“
Und bereits 21 Jahre zuvor:
„Wir betrachten die Theorie von Marx keineswegs als etwas Abgeschlossenes und Unantastbares; wir sind im Gegenteil davon überzeugt, daß sie nur das Fundament der Wissenschaft gelegt hat, die die Sozialisten nach Richtungen weiterentwickeln müssen, wenn sie nicht hinter dem Leben zurückbleiben wollen.“ (LW 4, 204-208 [205 f.] – Unser Programm [1899]; auf Engl. online: http://www.marxists.org/archive/lenin/works/1899/articles/arg2op.htm).
II. Kritik an der Verneinung des Kampfes um Teilziele und des Unterschiedes zwischen größeren und kleineren Übeln
Noch ein Letztes impliziert Krimlis Gegenüberstellung von allein richtiger Agitation gegen das Eigentum und für eine „kommunistische Planwirtschaft“ einerseits sowie „Bündnisse[n], Beeinflussung von Kräfteverhältnissen und Kämpfe[n]“, die laut Krimli „schlicht nicht [helfen]“, andererseits14: Nämlich nicht nur die im vorhergehenden Abschnitt kritisierte Reduktion der politischen Praxis auf Agitation, sondern auch noch die Reduktion der Agitation auf Agitation für das kommunistische ‚Endziel‘, während alles andere „schlicht nicht [hilft]“ – laut Krimli.
Damit wird nicht nur bestritten, daß es größere und kleinere Übel gibt (selbst der NS sei kein kleineres Übel gegenüber der bürgerlichen Demokratie – das war ja der von mir schon ausgiebig kritisierte Ausgangspunkt dieser ganzen Debatte mit der Antidemokratischen Aktion und Unterstüzer[inne?]n), sondern es wird zugleich auch bestritten, daß KommunistInnen ein Interesse an der Durchsetzung von Teilzielen (Reformen, im vor-neoliberalen Sinne) haben und daß der Kampf um derartige Teilziele einen positiven Effekt für die Durchsetzung des ‚Endziels‘ haben kann.
Da mir nun auch nicht jede Woche etwas Neues einfällt, wiederhole ich hier der Einfachheit halber das, was ich schon in dem Abschnitt „2. Warum ist nun aber richtig, derartige tatsächliche Reformforderungen zu stellen?“ meines Textes zum Vergleich von Existenzgeld- und Mindestlohn-Forderung geschrieben hatte15:
1. Es spricht nichts dafür, wenn man/frau/lesbe nicht ‚alles‘ haben kann, nicht zumindest einen ‚Teil‘ durchzusetzen. Der These, daß die Durchsetzung von Teilzielen domestizierend wirke, ist folgendes entgegenzuhalten:
„Kommunisten sind aber so gut wie immer auch Lohnarbeiter. Kämpfe für mehr Lohn betreibt man eben in der aufoktroyierten Rolle des Proleten, da sich vom Kommunistentum allein heutzutage nicht leben lässt. Dass eine Domestikation des Kap. ihn stabilisieren sollte halte ich übrigens für eine gewagte These, weil dies ebenso bedeuten würde, dass elende Verhältnisse ihn destabilisieren würden. Das falsifiziert sich doch recht schnell, schon allein angesichts der reaktionären Haltung der hiesigen Unterschicht. Eine Revolution vollzieht sich eben in bewusster Aktion und nicht nach einem Reiz-Reaktions Schemata.“
(http://theoriealspraxis.blogsport.de/2009/08/13/heute-gelesen-138/#comment-216)
Ich würde meinerseits noch ergänzen, daß ‚etwas‘ durchzusetzen – jedenfalls unter bestimmten, hinzukommenden Bedingungen – sogar dazu führen kann, Geschmack auf noch mehr zu bekommen.
2. Unter Umstände ist es sogar notwendig, einen Teil dessen, was man/frau/lesbe schon hat, abzugeben: Wer/welche würde die unter vorgehaltener Waffe gestellte Frage „Geld oder Leben?“ nicht mit „Geld“ beantworten?!6 In diesem Fall ist sogar eine Verschlechterung der Situation (Verlust des Geldes) noch das kleinere Übel (gegenüber dem Erschossenwerden).
3. NiemandE wird als RevolutionärIn oder gar KommunistIn geboren, und es wird auch – anders als Krimli zu meinen scheint – nahezu niemandE allein dadurch eine revolutionäre Haltung einnehmen und eine revolutionäre Praxis entwickeln, daß ihm/ihr jemandE „den Kapitalismus erklärt“ – und zwar selbst dann nicht, wenn die Erklärung zutreffend ist. – Eine revolutionäre Haltung hat nämlich – wie schon ausgeführt – nicht nur mit einer zutreffenden Erkenntnis dieses oder jenes Herrschaftsverhältnisses (oder auch aller Herrschaftsverhältnisse) zu tun (eine solche Erkenntnis kann nämlich durchaus auch mit deren Affirmation einhergehen – Herrschen und Ausbeuten sind ja keine Dummheiten)! Sie hat auch damit zu tun, eine realistische Alternative zu dem Erkannten (oder sogar Verkannten) zu sehen; hat damit zu tun, glaubwürdige Kampfperspektive zu sehen.
4. Dies setzt voraus, überhaupt erst einmal die Vereinzelung der Markt- und Familien-Subjekte zu durchbrechen, Solidarität, die Möglichkeit des gemeinsamen Kämpfens, zu erfahren.
5. Kämpfen setzt ‚Techniken‘ und Organisierung voraus. (Organisierung ist allein schon notwendig, um Erfahrungen nicht nur zu machen, sondern sie zutreffend zu analysieren und die richtigen Konsequenzen aus ihnen zu ziehen. Jede etwas komplexere Erkenntnis entsteht nicht durch individuelle Eingebung, sondern durch einen kollektiven Arbeits- und Diskussionsprozeß.) Diese (‚Techniken’ und Organisierung) erst dann zu entwickeln, wenn eine hinreichend große Anzahl von Leuten das richtige ‚revolutionäre Wollen‘ hat, würde Zeit verschenken. – Warum damit nicht schon hier und heute beginnen?! Es wäre sogar falsch, nicht bereits hier und jetzt in Kämpfen für Reformforderungen damit zu beginnen, denn:
6. NiemandE sollte versuchen, das Bergsteigen, mit einer Besteigung des Mont Everests, zu beginnen. Auch RevolutionärInnen, die sich als erstes Projekt vornehmen, die ‚Revolution zu machen‘, werden dabei blutig auf die Nase fallen, was die Nicht-RevolutionärInnen wiederum in der Überzeugung bestärken würde, daß es ohnehin keine realistische Alternative gibt.
7. Erfolgreich kämpfen setzt voraus, die Kampfmethoden der GegnerInnen kennenzulernen. Auch damit sollte – wenn es etwas nützen soll – nicht erst in der vermeintlich finalen Schlacht begonnen werden. In jedem Reformkampf (und andere sind in der BRD z.Z. nicht möglich) kann das Lernen beginnen (nur sollte es damit nicht auch enden).
8. In den seltensten Fälle dürften sich Leute davon überzeugen lassen, den falschen Willen zu haben – nach dem Motto: ‚Ihr wollt nur Mindestlohn, aber Ihr müßt doch den Kapitalismus (das Patriarchat, den Rassismus …) abschaffen wollen.‘ Daß Leute etwas sagen, garantiert nicht, daß ihnen auch zugehört wird. Wer/welche ZuhörerInnen haben will, wird zunächst einmal über die Themen, die die gewünschten ZuhörerInnen interessieren, etwas Sinnvolles sagen müssen – und von da aus zu den eignen Themen kommen. – Wieso sollten RevolutionärInnen von ‚den Leuten‘ das Zuhören geschenkt bekommen, wenn sich die RevolutionärInnen zu dem, was ‚die Leute‘ interessiert – und das sind heute maximal Reformforderungen und deren Durchsetzung –, nicht äußern. Erst wer/welche dazu Brauchbares zu sagen hat und politisch-praktische Vorschläge macht, kann damit rechnen, auch zu viel weitergehenden Projekten gehört zu werden. (Und gute Vorschläge zu machen, setzt voraus, nicht von der ZuschauerInnenbank aus zu kommentieren, sondern in den entsprechenden Bündnissen und Bewegungsstrukturen präsent zu sein.)
9. Grundlegende Veränderungen zu wollen, setzt auch voraus, einzelne Verbesserungen durchgesetzt zu haben, und dann zu merken, immer noch unzufrieden zu sein [vgl. noch einmal Punkt a): ‚auf den Geschmack kommen’].
PS.:
Da es die ADA für einen besonders gewichtigen Vorwurf hält (1, 2, 3, 4, 5, 6), zu sagen, ich sei RevisionistIn, sei auch noch folgendes angemerkt:
Auch wenn es Lenins Schrift Was tun? war, die einige essentiatlistisch-ökonomistische Zweideutigkeiten, die es bei Marx und Engels noch gab, überwandt, so ist doch die Einsicht, daß die politische Praxis nicht auf Agitation zu beschränken ist und auch der Kampf um Reformforderungen zu führen ist, keine leninsche Revision der Position von Marx.
Schon im Kommunistischen Manifest heißt es:
„Sie [Die Kommunisten] kämpfen für die Erreichung der unmittelbar vorliegenden Zwecke und Interessen der Arbeiterklasse, aber sie vertreten in der gegenwärtigen Bewegung zugleich die Zukunft der Bewegung.“
[Marx/Engels: Manifest der kommunistischen Partei, S. 97. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 2675 (vgl. MEW Bd. 4, S. 492)]
Und im Kapital analysierte Marx die Durchsetzung des 10-Stunden-Tages nicht etwa als belanglos, sondern als Produkt „langwieriger Klassenkämpfe“:
„Man hat gesehn: Diese minutiösen Bestimmungen, welche die Periode, Grenzen, Pausen der Arbeit so militärisch uniform nach dem Glockenschlag regeln, waren keineswegs Produkte parlamentarischer Hirnweberei. […] Ihre Formulierung, offizielle Anerkennung und staatliche Proklamation waren Ergebnis langwieriger Klassenkämpfe.“
[Marx: Das Kapital, S. 417. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 3731 (vgl. MEW Bd. 23, S. 299)]
Und in seiner Kritik des Gothaer Programms von 1875 wandte sich Marx nicht gegen Bündnisse mit den Lassalleanern für konkrete Ziele (die Marx verlangte, in der Tat konkret zu formulieren [nicht bloß „Normalarbeitstag“, sondern Nennung der Stundenzahl; nicht bloß vage „Verbot der Kinderarbeit“, sondern Nennung einer Altersgrenze {Abschnitt IV.}]), sondern dagegen, für ein solches Bündnis, die eigenen theoretischen Positionen zu opfern:
„Konnte man also nicht – und die Zeitumstände ließen das nicht zu – über das Eisenacher Programm hinausgehn, so hätte man einfach eine Übereinkunft für Aktion gegen den gemeinsamen Feind abschließen sollen. […]. Die Chefs der Lassalleaner kamen, weil die Verhältnisse sie dazu zwangen. Hätte man ihnen von vornherein erklärt, man lasse sich auf keinen Prinzipienschacher ein, so hätten sie sich mit einem Aktionsprogramm oder Organisationsplan zu gemeinschaftlicher Aktion begnügen müssen.“
[Marx: Kritik des Gothaer Programms, S. 5. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 13166 (vgl. MEW Bd. 19, S. 13-14)]
Dies war haargenau die gleiche Position wie die, die dann Lenin in seiner Linksradikalismus-Kritik vertrat: KommunistInnen müssen Bündnisse schließen, aber dürfen dafür nicht die Freiheit der Agitation, Propaganda und politischen Tätigkeit, d.h.: der Kritik an den reformistischen BündnispartnerInnen, aufgeben.
- Louis Althusser, Marxismus und Humanismus (1963/65), in: ders., Für Marx, Suhrkamp: Frankfurt am Main, 1968, 168-202 (181) (engl. Fassung im internet unter: http://www.marx2mao.com/Other/FM65ii.html#s7). [zurück]
- S. gegen letztere Annahme: ebd., 185:
„In Wahrheit muß die Bourgeoisie an ihren Mythos glauben, bevor sie die anderen überzeugt, und nicht nur um sie von ihm zu überzeugen, denn das, was sie in ihrer Ideologie lebt, ist dieses imaginäre Verhältnis zu ihren wirklichen Existenzbedingungen, das ihr gleichzeitig gestattet auf sich einzuwirken (sich ein juristisches und moralisches Bewußtsein sowie die juristischen und moralischen Bedingungen des ökonomischen Liberalismus zu geben) und auf die anderen […], um ihre historische Rolle als herrschende Klassen auf sich zu nehmen, zu erfüllen und zu ertragen. In der Ideologie der Freiheit lebt so die Bourgeoisie sehr genau ihr Verhältnis zu ihren Existenzbedingungen (das Recht der liberalen kapitalistischen Ökonomie) […].“ (meine Hv.)
Althussers lacansches „imaginär“ ist allerdings nicht in ein frankfurterisches „falsch“ zu übersetzen.* Daß das Verhältnis einer Ideologie zu den realen Existenzbedingungen imaginär sei, bezeichnet den Umstand, daß es nach Althusser (a.a.O. [FN 4], dt. S. 140 / engl. S. 170) für Ideologien charakteristisch ist, daß sie die Individuen als Subjekte (einer Praxis – damit sind wir wieder beim Aspekt der Handlungsfähigkeit) anrufen: Zu handeln, bedeutet, sich selbst als konstitutiv (für das Handeln und das Handlungsergebnis) vorzustellen – und (im Interesse der Erlangung von Handlungsfähigkeit) das eigene Konstituiertsein auszublenden.** In dieser ‚Ausblendung’ liegt zwar eine Verkennung des eigenen Konstituiertseins, aber sie ist doch kein bloßer Irrtum, denn es ist gerade diese Verkennung, die es tatsächlich gestattet, auf die Realität einzuwirken. -
* [Nachtrag vom 27.10.2009:] Gleichfalls bedeutet „imiginär“ hier
„nicht irreal, sondern im Gegenteil materiell existent. Individuen können z.B. auf in diesem Sinne ‚imaginäre‘ Weise das Verhältnis zu den materiellen Produktionsverhältnissen in der juristischen Ideologie organisieren, die sie zu Rechtssubjekten beruft, Institutionen, Regeln usw. unterwirft.“ (Klaus Michael Bogdal, Zu retten, was zu retten ist? Materialistische Literaturwissenschaft und ihre Gegenstände, in: alternative H. 122/123, Okt./Dez. 1978, 194-208 [200]).
**
„In der Ideologie treten die Individuen in ein spiegelbildliches Verhältnis zu ‚ihrer’ Realität ein, indem sie das ‚Andere’ immer schon als das ‚Eigene’ wiedererkennen, die Realität in ihrer determinierenden Wirkung also verkennen. Diesem spiegelartigen Mechanismus können die Individuen so lange nicht entgehen, wie die Ideologie sie als Subjekte anruft, […].“ (Jutta Kolckenbrock-Netz, Fabrikation – Experiment – Schöpfung. Strategie ästhetischer Legitimation im Naturalismus, Winter: Heidelberg, 1981, 23 – Hv. i.O.). –
Ob die Begrifflichkeit von „imaginär“, „spiegelbildlich“ und „spiegelartig“ wirklich nützlich und notwendig ist, um die damit bezeichneten Mechanismen zu erkennen und zu analysieren, sei hier allerdings ausdrücklich offengelassen. [zurück]
- Vgl. Frigga Haug / Kornelia Hauser, Marxistische Theorien und feministischer Standpunkt, in: Gudrun-Axeli Knapp / Angelika Wetterer (Hg.), Traditionen. Brüche. Entwicklungen feministischer Theorie (Forum Frauenforschung Bd. 6. Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), Kore: Freiburg i. Br., 1992, 115 – 149 (127). [zurück]
- Louis Althusser, Ideologie und Ideologische Staatsapparate (Anmerkungen für eine Untersuchung) (1969/70), in: ders., Ideologie und Ideologische Staatsapparate. Aufsätze zur marxistischen Theorie, Hamburg / VSA: Westberlin, 1977, 108-153 (137, 138) (im Internet unter: http://www.b-books.de/texteprojekte/althusser/index.html / http://web.archive.org/web/20070929102715/www.marxistische-bibliothek.de/louis_althusser.pdf; engl. Fassung im internet unter: http://www.marx2mao.com/Other/LPOE70ii.html#s5). [zurück]
- ders., Über Brecht und Marx (1968), im Internet unter http://members.eunet.at/hans68/brecht_marx.htm (frz. Erstveröff.: Écrits philosophiques et politiques. Tome II., Stock/IMEC: Paris, 1995, 541-556 [554]). [zurück]
- Althusser, Ideologie und Ideologische Staatsapparate, a.a.O. (FN 4), 151. [zurück]
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„Herrschaftsfreiheit ist kein positiver, sondern bloß ein negatives Ziel. Keine Herrschaft eben. Statt die existierende Herrschaft zu kritisieren, verkündest du ein Ideal an dem du die existierende Herrschaft blamierst. Du denkst dir ein alternatives Gemeinwohl aus und das ist Moral.“ (Krimli – 31. August 2009 um 13:02 Uhr)
Allerdings behaupte ich – wie schon mehrfach ausgeführt – gar kein Gemeinwohl, sondern treffe eine parteiliche Wahl. [zurück]
- Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache bearb. von Elmar Seebold, de Gruyter: Berlin, 200224 [CD-ROM], s.v. Interesse. [zurück]
- Duden – Das Herkunftswörterbuch, 3. Aufl. Mannheim 2001 [CD-ROM], s.v. Interesse. [zurück]
- Gareth Stedman Jones, Why is the labour party in a mess?, in: ders., Languages of class. Studies in English working class history 1832-1982, Cambridge University Press: Cambridge / London / New York / New Rochelle / Melbourne / Sydney, 1983, 239-256 (242) (eine kürzere Fassung erschien zuvor in: New Socialist Jan./Feb. 1982). S.a. noch ders., Sprache und Politik des Chartismus, in: ders., Klassen, Politik und Sprache. Für eine theorieorientierte Sozialgeschichte hrsg. u. eingeleitet von Peter Schöttler, Westfälisches Dampffboot: Münster, 1988, 133-229 (143 f. – meine Hv.):
„Bewußtsein kann nicht auf Erfahrung bezogen werden, ohne daß eine besondere Sprache dazwischentritt, die das Verständnis dieser Erfahrung organisiert. Es ist wichtig, daß mehr als eine Sprache imstande ist, denselben Erfahrungsgehalt zu artikulieren. Die Klassensprache war nicht bloß eine Verbalisierung von Wahrnehmungen oder das Bewußtwerden existentieller Tatsachen, wie es bestimmte marxistische oder soziologische Traditionen angenommen haben. Sie war auch nicht bloß die Artikulation der kumulierten Erfahrungen einer besonderen Form von Klassenverhältnissen, sondern sie wurde innerhalb einer komplexen Rhetorik metaphorischer Assoziationen, kausaler Folgerungen und phantasievoller Konstruktionen aufgebaut und geprägt.“
Genau an dieser Stelle („daß mehr als eine Sprache imstande ist, denselben Erfahrungsgehalt zu artikulieren“) liegt der besondere Beitrag Lenins zur Analyse und Weiterentwicklung politischer Praxis:
„Der entscheidende, das marxistische Denken umwälzende Gedanke in Was tun? ist, daß sich eine Politik nie einfach aus der Klassenbestimmung ergibt, sondern daß – umgekehrt – ein und dieselbe Klassenbestimmung mit verschiedenen, ja einander entgegengesetzten Politiken artikuliert sein kann. Dieser Gedanke bricht radikal mit der Vorstellung, wie wir sie auch bei Marx und Engels in manchen Formulierungen gefunden haben, daß sich der Zusammenhalt und die Organisierung der Arbeiter mehr oder minder aus der ökonomischen Entwicklung des Kapitalismus selbst ergeben würde. So ist Schluß mit jeder Illusion über ein letztliches Zusammenfallen von Partei und Klasse durch die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft. Die Partei und ihre Politik werden erst zu einem Gegenstand von Theorie.“ (Wieland Elfferding, Klassenpartei und Hegemonie. Zur impliziten Parteientheorie des Marxismus, in: ders. / Michael Jäger / Thomas Scheffler, Marxismus und Theorie der Parteien (Argument-Sonderband AS 91), Argument: [West]berlin, 1983, 7-35 [17 f.]).
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„Wenn man kapiert hat, warum der Kapitalismus einen notwendig schädigt, dann folgt daraus, sein Gegner zu sein, weil man die eigene Schädigung nicht will.“ (Antidemokratische Aktion – 05. September 2009 um 8:17 Uhr)
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- Noch ein Stedman Jones-Zitat:
„[…] wenn man in bestimmten elementaren Lebenssituationen etwas lernt, so lernt man/frau eben nicht eigentlich aus der ‚Erfahrung‘, sondern aus der Verarbeitung der Erfahrung, d.h. aufgrund einer Konfrontation mit Begriffen, die dieser Erfahrung überhaupt erst einen ‚Sinn‘ geben. Wo aber diese Begriffe und Gedanken herkommen, die somit die Erfahrung strukturieren, ist natürlich eine wichtige und offene Frage, aber sie kommen ganz sicher nicht aus dem Innern des betreffenden Individuums.“ (in: Peter Schöttler, Interview mit Gareth Stedman Jones, in: Gareth Stedman Jones, Klassen, Politik und Sprache, a.a.O. (FN 10), 277-317 [308]).
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- Stedman Jones, Languages …, a.a.O (FN 10), 22. [zurück]
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„Das Kampfmittel richtet sich eben nach dem, was man erreichen will. Ich will erreichen, dass die Leute Gegner des Eigentums und des Kapitals werden und stattdessen eine kommunistische Planwirtschaft errichten und das erreicht man nun mal nicht mit Bündnissen oder der Beeinflussung von Kräfteverhältnissen. Das erreicht man nur, indem man ihnen den Kapitalismus erklärt und warum sie notwendig immer schlecht dabei wegkommen.Es ist also keine Einfallslosigkeit, dass Agitation das Mittel der Wahl ist, sondern es ist einfach das einzige Mittel aus einem falschen Bewusstsein über die Gesellschaft ein richtiges zu machen. Beim Verstehen und Nachdenken helfen dir Bündnisse, Beeinflussung von Kräfteverhältnissen und Kämpfe schlicht nicht.“ (Krimli – 31. August 2009 um 13:02 Uhr)
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- Ergänzend sei noch auf die Zitatesammlung „Lenin antwortet der Antidemokratischen Aktion“ hingewiesen. [zurück]
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